Audi A8L 60 TFSI e quattro
Stromstoss fürs Flaggschiff

Audi elektrifiziert sein Flaggschiff A8. Zum Reichweitenwunder wird der A8 als Plug-in-Hybrid zwar nicht. Dafür überzeugt seine ausgefeilte Software.
Publiziert: 10.10.2019 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2020 um 18:19 Uhr
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Audi elektrifiziert sein Flaggschiff A8. Zum Reichweitenwunder wird der A8 als Plug-in-Hybrid aber nicht.
Foto: werk
Wolfgang Gomoll

Erst die gute Nachricht: A8-Fahrer müssen sich nicht mit einem Vierzylinder-Verbrenner unter der mächtigen Motorhaube zufrieden geben, wenn sie sich künftig für die Plug-in-Hybrid-Variante entscheiden. Der elektrifizierte Dreiliter-V6 kommt auf 449 PS Systemleistung und ein maximales Drehmoment von 700 Nm. So schafft das 5,30 Meter lange und über zwei Tonnen schwere Audi-Flaggschiff den Spurt auf Tempo 100 in 4,9 Sekunden und wird bis 250 km/h schnell (rein elektrisch maximal 135 km/h).

Jetzt die weniger gute Nachricht: Nur 41 Kilometer elektrische Reichweite zeigt das Kombi-Instrument beim Start unserer Testfahrt. Nicht besonders viel, wenn man bedenkt, dass sich Mercedes in dieser Disziplin bei der S-Klasse schon langsam an die 100-Kilometer-Marke herantastet. Die Ingolstädter kontern dafür mit einem raffinierten Grosshirn, dem sogenannten prädiktiven Effizienzassistenten, der das Maximum aus der 14,1 kWh-Batterie herausholen soll.

Elektro zum Mitschwimmen

Mit diesem Wissen starten wir unsere Fahrt. Die Limousine bewegt sich geschmeidig – in dieser Gewichtsklasse ist ein V6-Benziner deutlich die bessere Wahl als ein Vierzylinder. Nur wenn man den Verbrenner fordert, ist er im Fahrmodus «Auto» auch akustisch zu hören. Spannend wirds im Fahrprogramm «EV». Rauf aufs Pedal und mit der Wucht der E-Power nach vorne schnellen, ist nicht. Gefühl und vorausschauendes Fahren ist angesagt. Auf dem Rundinstrument kann man gut verfolgen, wie lang die E-Power allein für Vortrieb sorgt. So lässt sich auf Autobahnen mitschwimmen – mehr aber nicht. Dank der Luftfederung ist das auch sehr komfortabel möglich.

Sprachbedienung schwer von Begriff

Der Innenraum hält keine grossen Überraschungen parat: Die Verarbeitung ist prima, die Anzeigen auf dem neuesten Stand, auf E-Mobilität getrimmt und gestochen scharf. Die Bedienung mit den beiden Flächen und den virtuellen Knöpfen ist technisch faszinierend. Als Novize muss man aber öfters nach unten schauen – und bei der Testfahrt verstand uns die Sprachbedienung nicht immer. Dafür kam im Fond in der Lang-Version echte Business-Class-Atmosphäre auf.

Zurück zum Auto-Modus. Der soll bei aktiver Zielführung im Zusammenspiel mit dem adaptiven Tempomaten und Ziel immer das Optimum zwischen Rekuperation und Boosten finden. Der Fahrer erhält Tipps, wann er den Fuss vom Gas nehmen soll. Bei der Entscheidungsfindung spielen sowohl Navi-Daten als auch die Frontkamera und der Radar eine Rolle: Nach einer entspannten Testrunde rollten wir mit einem Kilometer elektrischer Restreichweite ans Ziel. Der Verbrauch: 2,7 l/100 km. Solange die Akkus voll sind und man es nicht eilig hat, funktioniert das System also. Und: Beim Laden mit 7,2 kW ist die Batterie nach etwa zwei Stunden wieder voll.

Plug-in-Hybrid künftig als TFSI e

Zum Schluss noch eine Erklärung: Nur noch wo «e-tron» drauf steht, ist bei Audi auch vollelektrisch drin. Die Plug-in-Hybrid-Modelle firmieren dagegen künftig unter der schier endlosen Bezeichnung «TFSI e», in unserem Fall also A8L 60 TFSI e quattro. Der Aufpreis zum normalen Sechszylinder mit seinen 340 PS dürfte übrigens bei umgerechnet rund 12'000 Franken liegen.

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