Als die Hülle fällt, bleibt das grosse Staunen aus. Nicht umsonst haben auch BMW am 7er oder Mercedes bei der S-Klasse aufgehört, Luxusliner revolutionär zu stylen: Die Klasse ist konservativ. Aber so wenig der A8 optisch wagt, so sehr will er technisch vorausfahren. Muss er auch – schliesslich ist der Ruf der Marke mit der nicht abreissenden Dieselgate-Diskussion derzeit ziemlich angeschlagen.
Umschmeichelnd
Entgegen dem allgemeinen Trend speckte der A8 nicht ab sondern wurde im Schnitt 50 Kilo schwerer. Aber bei viel Hightech, Mischbauweise und Elektrifizierung (48-Volt-Technik zum Segeln, Sparen und Boosten) gings wohl nicht leichter für 5,17 (Langversion 5,30) Meter Länge. Schliesslich wollen verwöhnte Kunden umschmeichelt sein. Etwa im ungeheuer geräumigen Fond der Langversion, wo man per Touchscreen etwa die Fussmassage (!) wählt. Vorne gibts Qualität pur, Geschmacksnote Architektenbüro. Dazu Digitalanzeigen und 10,1- plus 8,6-Zoll-Touchscreen in der Mitte – aber fast keine Knöpfe mehr.
Der Vorsprung
Auch sonst wimmelt es vor Hightech: Als erstes Auto der Welt soll der A8 autonomes Fahren des Levels 3 (von 5) beherrschen: Statt wie heute (Level 2) mit aufzupassen und die Hände nur sekundenlang zu lösen, soll man im Audi voll entspannen – bis er bittet, einzugreifen. Nur: Vorläufig bleibts rechtlich unzulässig und gesperrt. Egal, auch sonst gibts Neues. Beim Seitencrash fährt seine Wankstabilisierung den A8 um acht Zentimeter hoch. Dazu Mittelairbags – und die Türöffner blockieren, falls ein Velo kommt!
Gleitet der A8 stets mit 4x4 zum Jahresende ab 111'800 Franken los, gibts erst die V6 (Diesel 286, Benziner 340 PS), ab 2018 die V8 (435 bzw. 460 PS), V6-Plug-in-Hybrid mit 449 PS (50 km E-Reichweite) sowie, logisch, 585-PS-W12 und über 600 PS starken S8.