Die ersten Wellen der deutschen Diesel-Affäre schwappen nun auch auf die Schweiz über. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) verhängt ab sofort einen Zulassungsstopp für den Porsche Cayenne Diesel. Betroffen sind alle Cayenne mit dem Dreiliter-V6-Diesel der Abgasstufe Euro 6. Die von den Manipulationen betroffenen Fahrzeuge können erst wieder zugelassen werden, wenn sie den Vorschriften entsprechen.
Der Hersteller arbeitet hierzu an einem Software-Update, das von den Behörden noch verifiziert und freigegeben werden muss. Voraussichtlich im Herbst 2017 kann es dann angewendet werden. Der betroffene Motor in anderen Leistungsstufen ist auch in Modellen von VW und Audi verbaut.
Nachrüstung für 562 Cayenne
Der vorläufige Zulassungsstopp betrifft nur Porsche Cayenne, die als Neufahrzeuge erstmalig in der Schweiz eingelöst werden. Nicht betroffen sind bereits in der Schweiz zugelassene Fahrzeuge. Diese dürfen weiter am Strassenverkehr teilnehmen oder als Occasion verkauft werden, müssen aber auch nachgerüstet werden. Davon sind in der Schweiz insgesamt 562 Fahrzeuge betroffen – europaweit 21'500 Autos.
Porsche Schweiz betont in einem Statement die offene Zusammenarbeit mit den Behörden, verliert aber zum Zulassungsstopp bislang kein Wort
Bestellstopp für Diesel-Panamera
Auch betreffend anderer Dieselmotoren ist Porsche vorsichtig geworden, daher ist der neuen Panamera und Panamera Sport Turismo momentan nicht als Selbstzünder bestellbar. Porsche dazu: «derzeit werden zusätzliche Überprüfungen von Fahrzeugen des Typs Panamera 4S Diesel und Panamera 4S Diesel Sport Turismo durchgeführt.» Der Bestellstopp sei gedacht, um unverhältnismässig lange Wartezeiten für die Kunden auf neue Diesel-Panamera zu vermeiden.