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Am ersten Tag nach der Wiedereröffnung der Auto-Waschanlagen in der Schweiz ...

Foto: Raoul Schwinnen

Raoul Schwinnen (Text und Fotos)

Die Autos stauen sich an diesem Montagmorgen in Zweierkolonne bis auf die Hauptstrasse zurück. In jeder Waschbox wird eifrig geschäumt und geschrubbt, und auch die beiden Waschstrassen sind permanent ausgelastet. Kein einziger Staubsaugerplatz ist frei. Und das an einem Montag, kurz vor Mittag. Der für die «Happy Car Wash» in Kloten zuständige Urs Fischer hat alle Hände voll zu tun: «Wir haben immer viele Leute hier», meint er erst. Gibt dann aber zu, dass es heute schon mehr als sonst seien. «Und dies obwohl hier noch fast alle Hotels geschlossen sind und auch am Flughafen nichts läuft.»

Die wartenden Leute verhalten sich auffallend diszipliniert und bleiben brav in ihren Fahrzeugen, bis sie an der Reihe sind. Steigen sie für einen kurzen Schwatz aus, halten die meisten die Distanzregeln ein. «Man merkt», so Fischer, «die Leute haben Zeit. Bei Vollmond ist die Stimmung jeweils viel aggressiver.»

Reinigung einmal wöchentlich

Albert Mehmeti wartet mit seinem pollengelben, eigentlich schwarzen BMW X5 geduldig in der Schlange. «Mein Auto nächtigt halt draussen», meint er schulterzuckend, blickt sich um und meint lachend: «Meiner sieht wohl am schlimmsten aus. Höchste Zeit, kann ich ihn endlich waschen.» Normalerweise gönnt er seinem X5 wöchentlich eine Reinigung. Wie Mehmeti hat auch Olivera Padrutt derzeit Kurzarbeit – und deshalb Zeit, die Räder ihres Mercedes in der Waschbox auf Hochglanz zu polieren. «Ich musste überhaupt nicht lange anstehen, bin aber froh, kann ich mein Auto nun endlich wieder mal gründlich reinigen.»

Mit dem Auto im Ausland

Hanni Iri war übers Wochenende via Deutschland in Belgien, um das Kind einer Freundin beim Kindsvater abzuholen: «Das ging dank unseren Papieren problemlos, wir wurden kein einziges Mal angehalten.» Jetzt gilts nach schneller Autobahnfahrt ihre A-Klasse von der hartnäckigen Insektenschicht zu befreien. «Doch die Waschanlage im Dorf war ausser Betrieb. Auf dem Heimweg kam ich dann an dieser vorbei.» Während sie munter putzt, lächelt sie. «Schön, endlich wieder ein erster Schritt Richtung Normalität.»