Wenn er im Rückspiegel auftaucht, machen selbst permanente Linksfahrer Platz: Der Audi RS6 Avant ist seit 2002 der Traum aller Sportwagen liebenden Familienmamis und
-papis. Im Frühjahr 2020 geht der Kombi-Bolide in die vierte Runde. Offiziell zu sehen ist die Neuauflage Anfang September an der Frankfurter IAA (D). BLICK konnte den neuen RS6 aber schon vorab unter die Lupe nehmen. Erster Eindruck: Aggressiver wirds nicht!
Schon der Vorgänger war kein Kind von Traurigkeit. Doch was die Designer da erschaffen haben, könnte genauso gut aus Frankensteins Labor kommen. Die Front mit Mega-Grill und Superflach-LEDs scheint fast nur aus Lufteinlässen zu bestehen. Die Karosserie ist im Vergleich zum Normalo-A6 auf jeder Seite um vier Zentimeter verbreitert. Das Heck mit Dachspoiler und Alu-Chromleiste zwischen der Doppelauspuffanlage ergänzt das. Echt monströs, dieser neue RS6!
Wird 305 km/h schnell
Passend dazu gehts unterm Blech weiter. Hier werkelt der Vierliter-V8-Biturbo, der mit 600 PS (800 Nm) den Powerkombi in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren soll – unter «sportlich-voluminösem V8-Sound» (Zitat Audi), natürlich. Bis 200 km/h sollen genau 12 Sekunden vergehen. Je nach Options-Paket läuft der RS6 250 bis 305 km/h. Ob da der Nachwuchs auf der Rückbank ruhig bleibt?
Sportwagen-Technik
Natürlich gibts weitere technische Schmankerl. Serienmässig etwa ein Diff zum Verteilen der Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse, Luftfederung oder Progressivlenkung. Optional eine mitlenkende Hinterachse für mehr Dynamik und Stabilität, Keramikbremsen oder – fürs nächste 24-Stunden-Rennen – Laser-Scheinwerfer.
Preis ab rund 150'000 Franken
Ach ja: Trotz Fahrleistungen wie ein Supersportler kann der RS6 auch sparsam. Dank Mildhybrid-System zum Segeln und Zylinderabschaltung, bei der vier Zylinder bei geringer Last den Dienst quittieren, soll der Avant bis zu 0,8 l/100 km sparsamer sein.
Auf Sparkurs sollten Kunden allerdings nicht fahren, wenn sie sich die auch im Innenraum sportlich versierte Neuauflage des RS6 gönnen wollen. Ausgehend vom Vorgänger tippen wir auf Preise ab rund 150'000 Franken.