Es ist Juni 1985. Automobili Lamborghini entscheidet: ein Nachfolger für den legendären Countach muss her. Aber nicht irgendein Nachfolger, sondern das schnellste Serienfahrzeug der Welt. Fünf Jahre später präsentieren die Italiener den Diablo. Den Namen verdankt er, wie viele Lamborghini, einem Kampfstier des 14. Herzogs von Veragua.
Lamborghini gibt den Topspeed für den schnellen Supersportwagen mit 325 km/h an. Rennfahrer Sandro Munari beschleunigte einen Diablo auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs in Nardo sogar auf 340 km/h – typisch italienisch mit Anzug und Krawatte, ohne Helm (Hier im Video zu sehen). Für die pure Kraft war ein 5,7-Liter-V12-Benziner mit 492 PS verantwortlich. Für das Design des Fahrzeugs der Miura- und Countach-Schöpfer Marcello Gandini.
Bezüglich des Aussehens bestand 1987 – bei Hälfte der Entwicklung – Grund zur Sorge, weil Chrysler Lamborghini übernahm. Die Amis wollten den neuen Superstar weniger brutal und aggressiv, sondern harmonischer und – kaum zu glauben – praktischer gestalten. Herausgekommen ist 1990 – glücklicherweise – ein typisch flacher, breiter und wahnsinnig schneller Traumwagen mit nach oben und vorne öffnenden Türen wie beim Vorgänger.
Im Laufe der elfjährigen Produktion des Diablo (ab 345'000 Franken) gab es verschiedene Versionen. Die Stärkste war 1999 der GTR mit 595 PS. Einen halben 4x4 gabs mit dem VT, der 25 Prozent der Antriebskraft an die Vorderräder verteilte. Das Abschlussmodell war 2000 der Diablo VT 6.0 (550 PS), der noch kurz vor der Einführung seines Nachfolgers Murcielago auf den Markt kam.