Noch vor wenigen Wochen stand Frankreich im Zeichen des Fussballs. Doch nach der Europameisterschaft ist vor der nächsten Automesse. Und so feiert der nur alle zwei Jahre stattfindende Pariser Autosalon vom 1. bis 16. Oktober sich und zahlreiche Neuheiten aus der Welt der Automobile. Natürlich möchten bei ihrem Heimspiel in erster Linie die französischen Hersteller brillieren.
So präsentiert vor allem Renault ein wahres Neuheitenspektakel: Etwa mit dem neuen, 110 PS starken Twingo GT – einem frechen Cityflitzer mit nur 0,9 Liter kleinem Turbomotor – oder dem überarbeiteten Clio. Mit Spannung erwartet wird aber auch der neue, äusserst geräumige Grand Scenic. Und erlöst werden endlich all jene Sportfreunde der Marke, die sich seit langem aufs Comeback der legendären Alpine gefreut haben: In sechs Wochen wird als grosse Attraktion der serienfertige Alpine der Neuzeit mit rund 300 PS enthüllt.
Gegen das Neuheitenfeuerwerk von Renault nehmen sich die Paris-Premieren des anderen einheimischen Herstellers PSA geradezu bescheiden aus. So lässt Peugeot den neuen 3008 und Citroën die neue C3-Generation von der Kette – beides freilich populäre und für die beiden Marken wichtige Volumenmodelle.
Viel Neues auch aus Deutschland
Im Gegensatz zur Fussball-EM will sich Deutschland im direkten Duell mit Frankreich betreffend automobiler Weltpremieren nicht geschlagen geben und rollt dazu eine ganze Armada an Neuheiten in die Stadt der Liebe. Allen voran Mercedes: Die Stuttgarter möchten mit der gesunden Mischung aus E-Klasse-Kombi T-Modell und der 612 PS starken AMG E63-Version bei ihren Fans punkten. Wohl mit Blick auf Konkurrent Tesla dürfte Mercedes zudem ein rein elektrisches Fahrzeug mit 500 Kilometern Reichweite auf Basis des GLC enthüllen. Zwar ein paar Nummern kleiner, aber ebenfalls rein elektrisch, sind die zwei- und viersitzigen Versionen des Smart Electric Drive.
Bei Audi steht in Paris die 5er-Reihe im Zentrum – mit dem noch in diesem Jahr auf den Markt kommenden Q5, dem Hochleistungssportler RS Q5 sowie dem normalen A5 und dem sportlichen S5. BMW zeigt den neuen 3er GT sowie eine X2-Studie für das boomende Kompakt-SUV-Segment. Und Porsche fährt mit dem neuen Panamera richtig gross auf, der anfangs mit drei Motorisierungen mit bis zu 550 PS erhältlich sein wird. Das neue Doppelkupplungsgetriebe ist zudem bereits für die kommenden Hybridantriebe geeignet.
Von Elektro- bis Superpower
Während Opel aus Rüsselsheim den neuen, 200 PS starken und über 300 Kilometer Reichweite bietenden Ampera E sowie den frischgemachten Zafira nach Paris bringt, zeigt Skoda endlich den ersten SUV der Firmengeschichte, den serienfertigen Kodiaq. Dieser feierte allerdings bereits vor knapp einem Monat beim grossen Finale der Tour de France auf den Pariser Champs-Elysées Weltpremiere, als er am letzten Renntag als erstes Fahrzeug über die Ziellinie fuhr.
Einen günstigen Kleinwagen mit vier Türen für weniger als 10'000 Euro enthüllt Ford mit dem in Indien gebauten und in Brasilien bereits angebotenen K+. Ob es dieser allerdings auch in die Schweiz schafft, ist fraglich. Auf der anderen Seite der Preisskala bewegt sich der neue Ferrari LaFerrari Spider. Obwohl der definitive Preis des 963 PS Supersportlers noch gar nicht fest steht, soll der in limitierter Stückzahl gebaute Traumbolide gemäss Ferrari bereits ausverkauft sein… Noch zu kaufen dürften dagegen einige Exemplare des ebenfalls neuen Lamborghini Huracan Superleggera sein. Den Reigen schöner und teurer Luxussportler schliesst in Paris der Maserati Quattroporte – wie es sein Name verrät mit vier Türen – ab.