Einmal Ken Block sein und so richtig schön verboten qualmen und quertreiben? Geht nicht? Geht! Beim Focus RS stand der amerikanische Drift-König und Rallye-Pilot Ford als Berater zur Seite. Man spürts!
Aber der Reihe nach: Der 2,3-Liter-Turbo im neuen Ford Focus RS stemmt 350 PS und 470 Nm, drückt 1,6 Tonnen in 4,7 Sekunden auf 100 und bis 266 km/h Spitze und braucht (in der Theorie) 7,7 l/100 km. Vor allem aber ist Schluss mit durchdrehenden Vorderrädern. Das neue 4x4-System ist die Lizenz für irrwitzige Traktion und ironischerweise auch für Drifts: Es gibt bis zu 70 Powerprozente nach hinten und davon bis 100 ans einzelne Hinterrad.
Also Drift-Modus gewählt und los! Jetzt kann man Kreise drehen, bis der Gummi ausgeht. Kein Driften für Doofe – etwas Übung brauchts. Aber geht lockerer als je zuvor, weil das 4x4-System hilft und als Rettungsanker das (abschaltbare) ESP wacht. Aber klar machen nicht nur Rennstrecken im Drift- oder Track-Modus (dann mit unglaublicher Haftung) gewaltig Laune.
Im Normal-Modus wird der Focus RS für die City leise und nicht zu herb. Fahrer von VW Golf R & Co. müssen nicht mehr hämisch grinsen: Nun fährt auch der RS rückenschmerzfrei. Über Land vergeht ihnen trotzdem das Lachen. Jetzt, im Modus Sport, röhrt er, zieht mächtig, dreht gierig, und das Schaltgetriebe ist super. Das Popometer sagt «Hecktriebler», und der RS klebt wie Kaugummi auf der Strasse. Untersteuern? Nichts da – stattdessen mühelos extreme Kurventempi.
Urteil: Kompliment! Der RS fetzt wild, taugt aber auch im Alltag und kostet faire 48'900 Franken.