BLICK fährt den Lamborghini Aventador Superveloce
Himmlisch höllisch

Geld alleine macht nicht glücklich. Aber es kauft einen Superveloce, und das ist dann fast dasselbe. Wir gehen im schnellsten Serien-Lamborghini aller Zeiten auf die Rennstrecke.
Publiziert: 27.05.2015 um 23:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:37 Uhr
Lamborghini Aventador Superveloce
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:Lamborghini Aventador Superveloce
Von Timothy Pfannkuchen

Mensch, ist die Renault-Kurve auf dem Circuit de Catalunya fies und endlos. Und rutschig! Im Februar flog hier Fernando Alonso bei Tests zum GP Spanien ab. Nun fühle ich mich, als dürfe ich zumindest darin gleich mal F1-Crack spielen: Auf der Ideallinie klebt Gummi, und darauf schmiere ich mit einem 415'000 Franken teuren Auto in Richtung Kies und Blamage.

Aber die Allradtraktion des SV ist gnadenlos. Kurvenausgang, Vollgas, geschafft. Und wie! Welch wunderbarer Wahnsinn: Als SV, genauer LP 750-4 Superveloce (kurz SV), wird der Aventador zum schnellsten Serien-Lambo. Das Rezept: 50 PS mehr und 50 Kilo weniger. Macht 750 PS, 690 Nm bei 5500/min, 1,6 Tonnen, 2,8/8,6 Sekunden auf 100/200 und 351 km/h Spitze. Soll ich jetzt echt Durst (Normwert 16 l/100 km) und Ladevolumen kritisieren?

Der Antritt ist enorm, sortiert die Organe neu und tackert mich in die bequeme Sitzschale. Im Digitalkino jagt die Drehzahl hoch wie anderswo die Radiolautstärke. Der SV drischt zum Horizont wie ein Tennisball beim Aufschlag. Im Heck brüllts und röhrts – und rülpsts, als verdaue der 6,5 Liter fette V12 gerade einen versehentlich angesaugten Kleinwagen.

Das freilich kann der «normale» Aventador auch. Der Unterschied: Ab 4000 Touren bricht das Inferno noch barbarischer herein. Kein Showcar für Boulevards, sondern ein wahres Präzisionsgerät. Nur, dass die neue adaptive Lenkung auch auf der Strasse arges Kurbeln erspart und neue adaptive Dämpfer neben Klebehaftung mehr Komfort bringen. Fazit nach 16 Runden: Zu beneiden, wer sichs leisten kann. Und 500 der 600 SV sind schon verkauft.

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