So funktioniert das neue Panoramadach von Porsche
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Mit Sunshine Control:So funktioniert das neue Panoramadach von Porsche

Neues Panoramadach im Porsche Taycan
Transparent oder doch lieber matt?

Beim überarbeiteten Porsche Taycan kann jetzt das Panoramadach mit sogenannter Sunshine Control bestellt werden. Doch wie funktioniert es – und vor allem: Was bringt es?
Publiziert: 23.05.2023 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2023 um 16:14 Uhr
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Den Porsche Taycan gibt es seit der neusten Überarbeitung mit einem sogenannten Sunshine Control Panoramadach.
Foto: Porsche
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Ein Panoramaglasdach lässt viel Licht in den Fahrgastraum und sorgt so für ein besseres Raumgefühl. Dennoch kann es im Sommer auch störend sein, wenn die heisse Sonne durch das Glas den Innenraum unangenehm aufheizt. Die logische Folge: Man deckt das Glasdach mit einem mechanischen Sonnenschutz ab – und weg ist das tolle Raumgefühl. Nicht so bei Porsche und dem Panoramaglasdach mit Sunshine Control.

«Auf Fingertipp transparent oder matt», so bewirbt Porsche eine ihrer jüngsten Entwicklungen. Das innovative Sunshine Control soll Schatten in den Fahrgastraum werfen und trotzdem viel Licht in den Innenraum durchdringen lassen. Aber wie funktioniert das?

Porsche Taycan GTS Sport Turismo

Antrieb 2 E-Motoren, Spitzenleistung 598 PS (440 kW), Dauerleistung 517 PS (380 kW), 850 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe an Vorderachse, 2-Gang-Getriebe an Hinterachse, Allrad, Batterie 83,7 kWh Netto = 424 bis 490 km Reichweite.
Fahrleistungen 0–100 km/h in 3,7 s, Spitze 250 km/h.
Masse L/B/H 4,96/1,97/1,39 m, Gewicht ab 2310 kg, Laderaum 446 l plus vorne 84 l.
Verbrauch WLTP/Test 24,1/23,6 kWh/100 km, 0 g/km CO₂, Energie A
Preis ab 161'300 Fr., Testwagen mit Optionen 194'020 Fr., Basismodell Taycan ab 104'000 Fr.

Antrieb 2 E-Motoren, Spitzenleistung 598 PS (440 kW), Dauerleistung 517 PS (380 kW), 850 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe an Vorderachse, 2-Gang-Getriebe an Hinterachse, Allrad, Batterie 83,7 kWh Netto = 424 bis 490 km Reichweite.
Fahrleistungen 0–100 km/h in 3,7 s, Spitze 250 km/h.
Masse L/B/H 4,96/1,97/1,39 m, Gewicht ab 2310 kg, Laderaum 446 l plus vorne 84 l.
Verbrauch WLTP/Test 24,1/23,6 kWh/100 km, 0 g/km CO₂, Energie A
Preis ab 161'300 Fr., Testwagen mit Optionen 194'020 Fr., Basismodell Taycan ab 104'000 Fr.

Fast wie ein mechanisches Rollo

Wenn das Auto nicht aktiv und abgestellt ist, befindet sich das Dach in der Grundposition. Das heisst, es ist matt und hält die Sonnenhitze draussen. Sobald man das Fahrzeug startet, erwacht quasi auch das Panoramadach und stellt die zuletzt ausgewählte Position ein. Im Touchbedienfeld hat man die Wahl zwischen matt, bold (60 Prozent der Glasfläche matt), semi (40 Prozent der Glasfläche matt) und komplett lichtdurchlässig. Zudem kann man es mit einem Slider, ähnlich wie bei einem mechanischen Rollo, von vorn nach hinten abschatten.

Das Ergebnis: Die Temperatur im Fahrgastraum sinkt bei Sonnenschein spürbar, vor allem im Kopfbereich. Aber nicht nur bei sommerlichen Temperaturen macht diese Dachfunktion Sinn, sondern auch im Winter. Auf der Unterseite gibts eine Isolierschicht, welche die unangenehme Kälte in der Nähe des Glases abschirmt. Das Sunshine Control ist daher effizienter und variabler als ein gewöhnlicher Sonnenschutz, während der Energieverbrauch unter 20 Watt beträgt.

So fährt sich der Porsche Taycan GTS

GTS steht bei Porsche für die sportlichste Ausführung einer Modellreihe – gemeint ist dabei weniger die absolute Leistung, sondern vielmehr das Gesamtpaket. So positioniert sich der Taycan GTS punkto Preis und Leistung zwischen 4S und Turbo. Die Leistungswerte dürfen sich sehen lassen: Mit Launch Control sind es 598 PS (440 kW) und 850 Nm, die dafür sorgen, dass die Fahrzeuginsassen förmlich in den Sitz gepresst werden. Bei Normalfahrt sind es immer noch satte 517 PS (380 kW), was mehr als genug ist. Der Taycan fährt sich wie auf Schienen, die Lenkung ist direkt und die Abstimmung des Fahrwerks überzeugt. Vor allem meistert auch das Porsche-Elektroflaggschiff den Spagat zwischen Komfort und Sport hervorragend. Die Sportsitze sorgen selbst bei kurvenreicher Fahrt für optimalen Halt. Die versprochenen knapp 500 Kilometer Reichweite schaffen wir im Test nicht – das lag aber vielleicht auch an unserer stets eher sportlichen Fahrweise. Den Taycan GTS gibts ab 160'100 Franken, der Sport Turismo kostet 1200 Franken mehr.

MANUEL HOLLENBACH

GTS steht bei Porsche für die sportlichste Ausführung einer Modellreihe – gemeint ist dabei weniger die absolute Leistung, sondern vielmehr das Gesamtpaket. So positioniert sich der Taycan GTS punkto Preis und Leistung zwischen 4S und Turbo. Die Leistungswerte dürfen sich sehen lassen: Mit Launch Control sind es 598 PS (440 kW) und 850 Nm, die dafür sorgen, dass die Fahrzeuginsassen förmlich in den Sitz gepresst werden. Bei Normalfahrt sind es immer noch satte 517 PS (380 kW), was mehr als genug ist. Der Taycan fährt sich wie auf Schienen, die Lenkung ist direkt und die Abstimmung des Fahrwerks überzeugt. Vor allem meistert auch das Porsche-Elektroflaggschiff den Spagat zwischen Komfort und Sport hervorragend. Die Sportsitze sorgen selbst bei kurvenreicher Fahrt für optimalen Halt. Die versprochenen knapp 500 Kilometer Reichweite schaffen wir im Test nicht – das lag aber vielleicht auch an unserer stets eher sportlichen Fahrweise. Den Taycan GTS gibts ab 160'100 Franken, der Sport Turismo kostet 1200 Franken mehr.

Kristalle fungieren als Sonnenschutz

Das Panoramadach ist mehrschichtig aufgebaut. Es schirmt die Wärmestrahlung auch im transparenten Zustand so wirkungsvoll ab, dass es besser vor Hitze schützt als ein gewöhnliches Glasdach oder ein Rollo. Laut Porsche-Messungen gelangen nur 15 Prozent der Wärme in den Fahrzeuginnenraum – bei herkömmlichen Panoramadächern sind es mindestens 30 Prozent.

Die Technik hinter dem magischen Glasdach ist nicht sehr weit hergeholt, gibt Stefan Wetzel, Fachreferent Fahrzeugverglasung bei Porsche, zu: «Flüssigkristallschichten im Fensterglas sind in der Architektur fürs Temperaturmanagement schon lange bekannt.» Für das Klimawunder im Taycan seien sieben Schichten nötig. Bei der Technologie sitzen Flüssigkristalle in einer Folie, die über elektrische Kontakte mit Strom versorgt werden. Bei geringer Wechselspannung ordnen sich die Kristalle so an, dass die Scheibe transparent wird. Wird das Glas hingegen von der Stromzufuhr getrennt, wechseln die Flüssigkristalle in einen ungeordneten Zustand, was zur Folge hat, dass die Scheibe matt wird. Und so gilt fürs neue, optional für alle Taycans erhältliche und 6140 Franken Aufpreis kostende Porsche Panoramaglasdach: einfache Technik, aber angenehmer Effekt.


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