Yamaha YZF-R1
Gut Ding will Weile haben

Lange mussten sich die Yamaha-Fans gedulden. Doch das Warten hat sich gelohnt. Mit der brandneuen R1 melden sich die Japaner eindrücklich zurück.
Publiziert: 13.04.2015 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:37 Uhr
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Von David Basler

Genau 17 Jahre ist es her, seit Yamaha die Töffwelt mit der Vorstellung der ersten YZF -R1 RN01 überraschte. Mit 150 PS und 177 kg deklassierte die erste R1 in Sachen Leistungsgewicht deutlich alles bisher Dagewesene. Neu waren zudem die Abmessungen und die Geometrie des Supersportlers, die bis heute im Grundsatz erhalten blieben und das Geschoss handlich und beherrschbar machten. Der Kult um eines der bekanntesten Sportmotorräder hatte begonnen.

Mit der vor gut sechs Jahren beginnenden «Elektronifizierung» und dem Sprung in Richtung 200-PS-Marke konnte Yamaha trotz Modellpflege der RN22 und diversen Elektronik-Updates nie mehr ganz mithalten. Bis heute!

Beim Blick aufs Datenblatt der neuen R1 hat man sich beim engsten Mitbewerber in Bayern wohl am Knödel verschluckt. Mit dem Ziel, das schnellste Rennstrecken-Bike zu bauen, ging Yamaha bereits 2012 ans Werk. Die Japaner bewegen sich mit der R1 also bewusst weg vom Strassensportsegment, hin zum puren Racing-Bike. Kaum jemand fährt diese Geschosse ja noch auf öffentlichen Strassen, so die Überzeugung. Trackdays hingegen liegen im Trend, und der Markt in diesem Bereich ist stets konstant geblieben. Deshalb wurden keine Kompromisse mehr gemacht. Die R1 ist heute ein waschechtes Rennstrecken-Bike mit der Option auf Strasseneinsatz. Nicht mehr umgekehrt.

Mit diesem ambitionierten Ziel ist nur das Beste gut genug. Der brandneue Crossplane-Reihenvierzylinder liefert 200 PS bei 13'500/min und 112,4 Nm bei 11'500/min. Pleuel und Auspuffanlage sind aus Titan gefertigt, Heckrahmen, Motorabdeckungen und Ölwanne bestehen wie die Felgen aus leichtestem Magnesium. Rahmen, Schwinge und der Tank sind wie fast alle Schrauben aus Alu. Bisher sind Teile aus solch edlen Materialien nur für sehr viel Geld zu haben gewesen, da die Herstellung aufwendig ist und nur in kleiner Stückzahl erfolgt. Um die Serienproduktion bewerkstelligen zu können und somit der Konkurrenz gleich mehrere Schritte voraus zu sein, hat Yamaha sehr viel in neue Herstellverfahren und Maschinen investiert. Unter dem Strich liess sich auf diese Weise ein Kampfgewicht von trocken 179 Kilo erzielen. Fahrfertig und vollgetankt sind es dann 199 Kilo (R1M: 200 kg). Und die gibt es zu einem sehr fairen Preis. 19'900 Franken kostet die R1 abzüglich dem aktuellen Euro-Bonus von 3400 Franken. Für die exklusive R1M müssen Interessierte 24'680 Franken hinlegen (Bonus aktuell: 4010 Franken).

Fazit: Der Supersport-Markt lebt! Yamaha holt zum Rundumschlag aus und adaptiert feinste MotoGP-Technik in der Serie. Die neue YZF-R1 ist sanft, einfach fahrbar und gleichzeitig bärenstark, kompromisslos, giftig. Auf dass die Rundenzeiten purzeln mögen!

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