Yamaha SR400
Ein Mythos kehrt zurück

Mit der SR400 bringt Yamaha nicht etwa einen Neoklassiker (Retro-Design, moderner Technik), sondern lässt einen Klassiker wiederaufleben.
Publiziert: 22.08.2014 um 12:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:08 Uhr
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Yamaha SR400
Von Daniele Carrozza

Bis auf wenige Komponenten wie Einspritzung, Zündung und 3-Wege-Katalysator entspricht die SR400 nahezu exakt dem Original von 1978. Zwei Versionen mit fast identischem Einzylinder-Viertakter gab es – eine 400er für Japan und eine 500er, die kurz nach der legendären Enduro XT500 nach Europa kam. In der Schweiz konnte sich die SR500 allerdings nie wirklich durchsetzen. Die Achtziger waren die Zeit der leistungsstarken Big-Bikes, da war die brave SR einfach zu unsexy.

Fast vierzig Jahre danach, haben sich die Zeiten haben geändert. Und weil Retro gerade trendy ist, bringt Yamaha, die bis heute gebaute SR400 nun auch nach Europa und für 7380 Franken in die Schweiz.

Wir schwingen uns aufs adrette, 174 Kilo leichte und gerade einmal 23 PS starke «Kraftrad» – sofort erinnert alles an die gute alte Zeit: flache Sitzbank, 12-Liter-Tropfentank, schlichte Rundscheinwerfer. Aber auch Kickstarter (E-Starter gibts nicht), dezenter Sound und minimalistische aber durchaus wirksame Trommel/Scheibenbremse ohne ABS. Erfrischend handlich gibt sich die SR400 und liegt in Kurven überraschend stabil. Überholmanöver auf Landstrassen wollen bei 23 PS freilich minutiös geplant sein – auf der Autobahn sind 120 km/h machbar. Im grossen Stil punktet die SR400 aber in der City. Da zieht sie alle Blicke auf sich und ist spielend zu beherrschen. Fazit: Die sparsame (4 l) und für Individualisierung prädestinierte SR400 ist ein preislich attraktives Vintage-Bike, das sich Liebhaber schlichter Technik und Freunde des stressfreien Vorwärtskommens genauer anschauen sollten.

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