Alleine 2013 wurden 1200 Vespa LX verkauft. Zum Vergleich: Erst im letzten Jahr gelang es der BMW R 1200 GS als erstem Töff in der Schweiz die 1000er-Marke zu knacken. Die LX spielte also auf dem Schweizer Zweiradmarkt eine dominante Rolle – und wird nun nach neun Jahren ersetzt.
Vespa Primavera 125 im Test
Mit der nur leicht teureren und ab sofort erhältlichen Nachfolgerin Primavera 125 (ab 5295 Franken) machten wir eine erste Testfahrt. Schon beim Aufsitzen wird klar: Trotz der bei Vespa nicht wegzudenkenden, nun aber steiferen Stahlblechkarosserie und 125 Kilo Leergewicht, wirkt die Primavera zierlich und leicht. Obwohl vorne in der Triebsatzschwinge (die über einen neuen, die Vibrationsübertragung um bis zu 40 Prozent reduzierenden Mechanismus im Chassis gelagert ist) der 11 PS starke, luftgekühlte 125ccm-Viertakter mit Dreiventiltechnik steckt. Dieser fühlt sich munter an, sobald man den Gaszug auf Anschlag dreht. Dann spurtet die Primavera verzögerungsfrei los. Positiv wirkt sich dabei die neu gezeichnete Einarm-Vorderradführung aus. Hier stützt sich das Federbein auf einem Gelenkmechanismus an der Radnabe ab, der die Torsionskräfte sowie den neuen Doppelkolben-Schwimmsattel aufnimmt. Die Primavera federt damit deutlich feinfühliger als die LX, was wiederum den Komfort verbessert.
Sparsam und gut
Auch ihr Verbrauch passt gut in die heutige Zeit: nur 1,6 Liter soll sich der Dreiventiler bei konstant 50 km/h auf 100 km gönnen (theoretische Reichweite: rund 300 km). Eine mutige Ansage! Die Bremsen verzögern bei Bedarf kräftig, ABS gibts aber (vorerst) nicht. Man entwickelt zwar dran. Aber ein ABS, das vorne auf eine Scheiben- und hinten auf eine Trommelbremse wirken muss, ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Daher lässt Piaggio den Zeitpunkt noch offen, wann ABS verfügbar sein wird.