Kawasaki Ninja 250R
Ein günstiges Vergnügen

Publiziert: 24.04.2008 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:11 Uhr
von Markus Lehner
Sehr viel Fahrspass für sehr wenig Geld: Mit der Ninja 250 R kann Kawasaki den Markt der Viertelliterklasse aufmischen.

Die neue Kawasaki Ninja 250R ist ein grosser Töff. Sie ist sportlich, ausgewachsen und gefällig, mit akzeptabler Power, stabilem Chassis, relaxter Sitzposition, korrekten Bremsen und einem grossen 17-Liter-Tank für rund 400 Kilometer Reichweite. Doch der eigentliche Hammer ist ihr Preis von nur 6690 Franken. Sogar viele supersportliche 50er und 125er aus Italien oder Japan kosten mehr. Das lockt Neueinsteiger, Pendler, Studenten, Fahrschulen, Schnäppchenjäger und alle, die knapp budgetieren müssen.

Und was kriegen sie fürs Geld? Natürlich nicht den grossen Knall. Denn mit nur 249 ccm Hubraum lässt sich schwerlich ein strammer Durchzug aus dem Drehzahlkeller erzeugen. Zwischen 3000 und 8000/min hat man zwar die Einkaufsbummler in Stadt und Agglo im Griff. Für strammen Vortrieb muss die Drehzahl aber immer zwischen 8000 und 13000/min liegen. Dann heult und brüllt der kleine Zweizylinder herzerweichend. Das macht echt Laune, die Vibrationen halten sich in Grenzen – und der Verbrauch steigt nur bei extremer Fahrweise auf mehr als 4,0 l/100 km. 120 km/h sind mit 33 PS, bei nur 154 kg Trockengewicht, rasch erreicht.

Für mehr Speed brauchts einerseits Geduld, anderseits muss jeder Gang mit bis zu 13000/min gequält werden, um sauberen Anschluss zu gewährleisten. Das Getriebe arbeitet präzise, die Kupplung könnte kaum leichtgängiger sein. Frauen, laut Kawasaki etwa ein Drittel des Kundenpotenzials, werden das zu schätzen wissen – ebenso wie den im Sitzbereich recht schmalen Sattel, der mit 775 mm über Boden der Angst vor Umfallern im Stand gewisse Grenzen setzt.

Wir fassen zusammen: In winkligen Passagen kommt mit diesem kleinen Twin durchaus dezentes Sportfieber auf, zumal der raue, kernige Klang einiges Adrenalin freizusetzen hilft. Dank einer bescheidenen Topleistung von 33 PS, sanftem Ansprechen der Einspritzung und unspektakulärem Drehmomentverlauf lässt sich das Menü selbst von Anfängern zur Gänze auskosten.

Fazit: Wer als Anfänger oder Wiedereinsteiger ein einfaches, leichtes, handliches, verbrauchsarmes und kostengünstiges Nutz- und Spassmobil sucht, sollte sich Kawasakis neues 250er-Spielzeug mal genauer anschauen.

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