Fahrbericht Harley-Davidson Fat Bob 114
Voll fett

Harley-Kunden wollen mehr Power, bessere Fahrwerke, leichtere Töffs, mehr Auspuffsound und typischen Harley-Look. Das gibts alles ab 2018 mit den neuen Softail-Modellen.
Publiziert: 10.10.2017 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:05 Uhr
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Harley-Davidson Fat Bob 114
Foto: Werk
Patrick Schiffmann

Die acht neuen Softails von Harley-Davidson bieten dank Milwaukee-Eight-Motor als 107er (1746 ccm) oder 114er (1868 ccm) mehr Leistung. Um Gewicht zu sparen, haben die Amis für die Softail-Modelle erstmals seit 1983 einen komplett neuen Rahmen entwickelt. So ist die neue Fat Bob (ab 18'900 Fr.) über neun Kilo leichter als ihre Vorgängerin, bei anderen Modellen sinds gar bis zu 20 Kilo weniger. Und um den Auspuffsound legal hörbarer zu machen, wurden die mechanischen Geräusche der Motoren reduziert.

Der mächtige und geschmeidig laufende V2 liefert in der Fat Bob 94 PS sowie 155 Nm und untermalt die Leistung mit tollem Sound.
Foto: Werk

Schöner Anblick

Zurück zur Fat Bob: Am schwarzen Ungetüm fallen sofort das fette, 150 Millimeter breite Vorderrad und die markanten, horizontalen LED-Scheinwerfer auf. Zudem sticht der formschöne V2 ins Auge, in unserem Falle ist es die 94-PS-Variante mit 155 Nm bei 3000/min. Hinterm Motor liegt das ziemlich schlicht und unauffällig wirkende Handrad zum Einstellen der Federbasis, das jedoch Grosses bewirken kann, wie unsere Testfahrt zeigte.

Neben der Fat Bob 114 bietet Harley auch wieder die beliebte Breakout aufgefrischt an. Der 240er-Reifen hinten in Kombination mit dem 21-Zoll-Vorderrad sorgt für klassische Dragster-Optik vom Feinsten. Nur trägt der fette Gummi nicht gerade zum spielenden Handling bei (Preis ab 21'600 Franken).
Foto: Werk

Etwas Ernüchterung tritt beim Blick auf die Tachoeinheit ein: Bei der Fat Bob setzt Harley auf ein klassisches Instrument am Tank statt extrem schlichter Digitalanzeige wie bei den anderen Softail-Modellen.

Mit der Heritage Classic ist ab 21'800 Franken eine Langstreckenkönigin, deren Koffer anständig Platz für Gepäck bieten, und bei der ergonomisch alles passt, im Angebot. Einzig eine Schaltwippe vermissen wir.
Foto: Werk

Cooler Cruisen

Das Bein über den bequemen Sattel schwingen, den breiten, kaum gekröpften Lenker ergreifen und den mächtigen Twin starten. Doch, kein lauter Knall, kein dröhnendes Ballern – der riesige V2 ist im Stand kaum zu hören! Gibt man Gas, lässt der äusserst geschmeidig laufende Twin jedoch seine Musik erklingen. Praktisch ab Standgas wartet er mit einem Drehmomentberg auf und schiebt bis rund 3500/min mächtig voran. Auch die Vibrationen halten sich in Grenzen.

Das preisliche Einsteigermodell der Softail-Familie ist mit 15'900 Franken die Street Bob. Durch schmale Reifen und etwas weiter hinten liegende Rasten lässt sie sich spielend von Kehre zu Kehre manövrieren. Nur bei Ergonomie und Satteldesign kann die Street Bob nicht punkten, schade.
Foto: Werk

Der breite Vorderreifen passt zwar zum muskulösen Auftritt, trägt aber nicht zur Agilität bei. Was die Fat Bob in den Kurven zu bewerkstelligen vermag, ist dennoch beeindruckend. Die Bremsen funktionieren einwandfrei, das Fahrwerk federt die vereinzelten Bodenwellen gekonnt weg, und auch das Einlenkverhalten ist erstaunlich neutral. Und kratzen die Fussrasten in engen Kurven doch, einfach eingangs erwähntes Handrad nutzen.

Moto Sport Schweiz am Kiosk In der aktuellen Ausgabe des Töffmagazins Moto Sport Schweiz (ab sofort am Kiosk) ist neben ausführlichen Beiträgen zu den hier vorgestellten Töffs ein grosser Neoklassiker-Vergleichstest zu finden. Auf zehn Seiten sinnieren die Rocker der Band «Parkhouse» über die Retro-Bikes BMW R nineT Pure, Harley Sportster Roadster, Honda CB 1100 EX und Yamaha XSR 900. Für eine Reise-Reportage begleitet das Magazin den Profifotografen Michael Martin auf ein Wüsten-Abenteuer in Down Under – und bei einer Tagestour wird der österreichische Bregenzerwald erforscht. Fundierte Sport-Beiträge zur Moto2-WM, Motocross- und Supermoto-SM runden die Ausgabe 20/2017 ab.
Foto: ZVG
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