Seit Jahren ist die BMW GS als beliebte Allrounderin bekannt. Die mächtige R 1200 GS ist aber für viele zu gross, zu schwer oder sprengt das Budget. Mit der G 310 GS (ab 6350 Franken) stellen ihr die Deutschen nun eine leichte und erschwingliche Schwester zur Seite. Die kleine GS wurde in Deutschland entwickelt, wird aber in Indien gebaut.
Nach hinten geneigter Zylinder
Sie verfügt wie ihre nackte Schwester G 310 R über einen Gitterrohrrahmen, in dem ein DOHC-Einzylinder mit 313 ccm Hubraum sitzt. Sein Zylinder ist nach hinten geneigt, der Zylinderkopf um 180 Grad gedreht. Der Brennraum wird so von vorne befüllt, die Abgase gegen hinten durch den vom Rahmen geschützten Auspuff weggeführt. Neben geradlinigerer Durchströmung rücken durch den nach hinten gekippten Zylinder Kurbel- und Getriebewellen schwerpunktgünstig nach vorne. Und dank weiter vorn positioniertem Ritzel rückt auch der Schwingendrehpunkt vor, daher kann eine längere Schwinge verwendet werden. Das bringt Vorteile bei der Fahrwerksabstimmung und erlaubt ein geringeres Kettenspiel.
Superleichtes Handling
Optisch ist die kleine GS mit typischem Schnabel, aufgesetzter, nicht lackierter Licht-Cockpit-Einheit, Lufteinlass-Gitter, silbernen seitlichen Kühlerhutzen, voluminöser Tank-/Airbox-Abdeckung sowie Heckrahmenverkleidung oder robuster Gepäckträger-Einheit absolut gelungen. Sie taugt aber auch beim Fahren: Ihr Handling ist superleicht, die Stabilität dennoch makellos. Auf Dauer macht auch ihr Motor mehr und mehr Spass. Einziges Problem für den vollgetankt knapp 170 Kilo schweren, wieselflinken Einsteiger: Mit 313 ccm und 35 PS passt er nicht optimal in die Führerscheinkategorie «A beschränkt» und schöpft die dort erlaubten 48 PS längst nicht aus.