BMW R nineT Scrambler
Vergangenheit hat Zukunft

Die BMW R nineT hat alle Erwartungen übertroffen. Dies hat BMW angespornt, die Heritage-Linie auszubauen. Jetzt kommt der Scrambler und bald ein nächster Streich.
Publiziert: 08.08.2016 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:50 Uhr
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BMW R nineT Scrambler
Foto: Werk
Ulf Böhringer

Damals war der Trend hin zum emotionaleren, weniger durchtechnisierten Töff noch schwach. So kam BMWs Heritage-Modell R nineT im Herbst 2013 gerade richtig. Jetzt schieben die Bayern mit dem 15'200 Franken kostenden Scrambler die zweite Variante der Heritage-Linie nach, die, auf der R nineT beruhend, fast ganz neu ist. Antrieb, Scheinwerfer und Kabelbaum wurden zwar 1:1 übernommen – aber der Rest wurde neu entwickelt. Die Devise: Abstriche, ohne billig zu wirken.

Das zweite Modell von BMWs Heritage-Linie präsentiert sich im Vergleich zum Vorgänger fast komplett erneuert.
Foto: Werk

Neuer Look

Sitzt man nun auf der relativ dünnen (nicht aber unbequemen!) abgesteppten Ein-Personen-Sitzbank mit patinierter Lederoptik des Scramblers (fahrfertig 220 Kilo) und schaut nach vorne, wird einem warm ums Töfflerherz! Ein wunderschönes Rundinstrument thront oberhalb des schnörkellosen Rundscheinwerfers. Lenker und Gabelholme verströmen hohe Wertigkeit. Der mattlackierte 17-Liter-Tank passt sich perfekt ein. Selbst die Alugussräder fügen sich harmonisch ins Gesamtkonzept – auf Wunsch gibts auch Kreuzspeichenräder.

Beim klassischen Rundinstrument des R nineT Scrambler kommen Nostalgie-Gefühle auf.
Foto: Werk

Der 1170 Kubikzentimeter grosse, luft-öl-gekühlte Boxer (110 PS, 116 Nm) wurde weiterentwickelt und entspricht bereits der EU-4-Abgasnorm. Aus Kurven und Kehren heraus pusht auch der jüngste Boxer souverän vorwärts. Das Getriebe funktioniert geräuschlos-präzise, Lastwechsel sind kaum spürbar. Der charakteristisch hochgelegte Doppelauspuff kommt von Akrapovic und liefert feinsten Boxersound!

Das Fahrwerk wurde gegenüber der Basis klar verändert: flacherer Lenkkopfwinkel, mehr Nachlauf am Vorderrad, neue Feder-/Dämpfungs-Elemente mit etwas weicherer Auslegung. Dazu kommt ein im Heckbereich modifizierter Rahmen.

Echte Abstimmungsarbeit

Im Fahrverhalten gibt sich der Scrambler verbindlich – vorausgesetzt, der Fahrer kümmert sich um die korrekte Einstellung von Zugstufendämpfung und Federvorspannung. Das ist durchaus mühevoll, denn ein komfortables Handrad widerspräche der puristischen Grundauslegung. Die mit Gummi-Faltenbälgen aufwartende konventionelle Telegabel ist sauber abgestimmt und agiert gut auf Schotterpfaden. Die anfänglich monierte Schwerfälligkeit beim Einlenken in Kurven in der Grundeinstellung weicht mit sorgfältiger Fahrwerkseinstellung zufriedenstellender Agilität.

Wer das Fahrwerk sorfältig auf die eigenen Bedürfnisse einstellt, kann agil durch Kurven flitzen.
Foto: Werk

Das Coole: Weitere Modelle der Heritage-Linie dürften schon bald folgen, weil sie auf dem Scrambler aufbauen. Denkbar sind ein Café Racer mit hübscher Cockpit-Verkleidung und auch eine puristische GS im Stile der einstigen R 100 GS. Oder auf Bayerisch: «Schau' ma moi!»

«TÖFF»

Die neuste Ausgabe des Fachmagazins «TÖFF» (08/2016) ist ab sofort ab 5.90 Franken am Kiosk erhältlich. Mit spannenden Artikeln zum Design bei KTM, grossem Abenteurer-Test mit Yamaha Super Ténéré, Triumph Tiger Explorer, Honda Africa Twin, Ducati Multistrada Enduro, BMW R 1200 GS Adventure sowie KTM 1290 Super Adventure. Der TÖFF-Test sagt Ihnen, wer bei Ihrer nächsten Abenteuer-Reise auf zwei Rädern der richtige Partner für Sie ist.

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