Ein VW T2 Bulli als Camping-Mobil aus 400'000 Lego-Steinen? Ganz nett. Nun legte die Konkurrenz noch ein paar Klötzchen drauf. Exakt 467'854 Steine steckten 30 Modellbauer zum 1:1-Modell des McLaren Senna zusammen.
Als Hommage an den Werksfahrer und dreimaligen F1-Weltmeister Ayrton Senna stellte McLaren im letzten Jahr den 800 PS starken Senna auf die Räder. Kostenpunkt: über eine Million Franken. Derzeit werden die letzten 150 von insgesamt 500 Stück gebaut. Der nur 1,2 Tonnen schweren Zweisitzer spurtet in 2,8 Sekunden auf Tempo 100. 300 km/h sind nach 17,5 Sekunden geschafft, die Spitze liegt bei 340 km/h.
Einmal den Motor starten
Ganz so schnell ist das Lego-Modell nicht: Man kann es nur schieben. Sein 3,8-Liter-V8 zündet auf Knopfdruck aus der Tonkonserve – und heult auf beim Tritt aufs Gaspedal. Lego-Projektleiter Lubov Zelinka versetzte sich bei der Konzeption in die Haut eines Fünfjährigen: «Was will ein junger McLaren-Fan? Mal drinsitzen. Die Hände ans Steuer legen. Den Motor starten und Aufheulen lassen. Das geht alles mit unserem Modell.»
Ein McLaren Senna lässt sich auch aus «nur» 219 Teilen nachbauen: Lego-Designer Chris Stamp entwickelt im Hauptquartier im dänischen Billund neue Modelle und konstruierte den 800-PS-Boliden auch als Modell für den Verkauf im Lego-Programm. «Der Senna war eine Herausforderung. Aber wir waren auch selbst schuld – wir wollten den Grad der Detaillierung deutlich steigern.» Immerhin: Die Zahl filigraner neuer Bauteile habe bei Lego massiv zugenommen, da könne man auch mal Steine zweckentfremden. Das Blatt einer Wikingeraxt steckt jetzt zum Beispiel im Frontspoiler des Mini-Senna. «Aber am schwierigsten waren die auch im unteren Bereich verglasten Türen», verrät Stamp. Sind die Mini-Boliden nur Kinderkram? «Nö. Wir verkaufen an Kunden von 7 Jahren bis Mitte 30», grinst Stamp.
Ein McLaren Senna lässt sich auch aus «nur» 219 Teilen nachbauen: Lego-Designer Chris Stamp entwickelt im Hauptquartier im dänischen Billund neue Modelle und konstruierte den 800-PS-Boliden auch als Modell für den Verkauf im Lego-Programm. «Der Senna war eine Herausforderung. Aber wir waren auch selbst schuld – wir wollten den Grad der Detaillierung deutlich steigern.» Immerhin: Die Zahl filigraner neuer Bauteile habe bei Lego massiv zugenommen, da könne man auch mal Steine zweckentfremden. Das Blatt einer Wikingeraxt steckt jetzt zum Beispiel im Frontspoiler des Mini-Senna. «Aber am schwierigsten waren die auch im unteren Bereich verglasten Türen», verrät Stamp. Sind die Mini-Boliden nur Kinderkram? «Nö. Wir verkaufen an Kunden von 7 Jahren bis Mitte 30», grinst Stamp.
Konstruiert und gebaut wurde der Bauklötzli-Senna im Lego-Werk im tschechischen Kladno von einem Team von insgesamt 42 Mitarbeitern in 4935 Stunden – neunmal länger, als die Fertigung eines echten Senna dauert. Allein die Konstruktion am Computer dauerte rund zwei Monate.
Unter der Hülle des Lego-Senna steckt ein Stahlrahmen, hinzu kommen vier Original-Räder, Lenkung, Pedale, Touchscreen und Fahrersitz vom Original – und sonst nur Plastiksteine. Wiegt eine der Flügeltüren aus Karbon beim Original nur 16 Kilo, kommt eine Lego-Tür auf rund 70 Kilo. Es dauert 17 Minuten, um sie so umzubauen, dass sie dicht schliesst. Insgesamt kommt der Lego-Senna so auf 1700 Kilo Gesamtgewicht und ist damit ohne Motor und Getriebe 500 Kilo schwerer als das Original.
He ckflügel als Herausforderung
Grösste Herausforderung für Zelinka: der XXL-Heckflügel. Materialbedingt ist er dicker als beim Vorbild, ziemlich schwer und dabei freitragend. Also wurde er ebenfalls mit Stahl so verstärkt, dass man ihn mit 50 Kilo belasten könnte. Wo immer möglich, wurden normale Legosteine verwendet. «Aber wir brauchten auch rund 20'000 Spezialteile für die komplexen Details», sagt Zelinka. Keine Angst, dass ihm bei einer der Ausstellungen, auf denen das Modell gezeigt werden soll, mal einer geklaut wird? «Alle verklebt, schon der Stabilität wegen», grinst Zelinka.
Enthüllt wurde der Nachbau im McLaren-Werk im britischen Woking bei London von Bruno Senna – Ayrtons Neffe und ebenfalls Rennfahrer. Er erinnert sich, wie seine Eltern oder der berühmte Onkel auf Besuch immer auf Zehenspitzen durch sein Zimmer liefen, nur um sich ja nicht einen Legostein in den Fuss zu treten. «Tut höllisch weh», weiss Senna aus Erfahrung. Den Fahrersitz probierte er gerne aus, aber den Beifahrersitz ersparte er sich. «Zu unbequem.»