Jaguar Land Rover Chef Damian Donnellan
«Jede Krise ist eine Chance – auch diese!»

Damian Donnellan, Managing Director bei Jaguar Land Rover Schweiz, über neue, digitale Verkaufslösungen, zunehmendes Interesse an Elektrofahrzeugen und seine Überzeugung, dass mit einer positiven Einstellung einfach alles möglich ist.
Publiziert: 01.02.2021 um 00:40 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2021 um 11:20 Uhr
Elektrifizierter Fahrspass: Jaguar Land Rover Chef Damian Donnellan mit dem neuen Jaguar I-PACE.
Foto: Valeriano Di Domenico
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von Emil Frey und Jaguar Land Rover Schweiz

Herr Donnellan, wie hat Sie die Corona-Krise persönlich getroffen?
«Leider» bin ich schon alt genug, um bereits verschiedenste Krisen in meiner Karriere miterlebt zu haben. Und ich muss sagen: Aus jeder Krise lernt man auch immer etwas – da jede Krise auch eine Chance ist. Sie gibt uns die Möglichkeit, alte Gewohnheiten in Frage zu stellen und neue Lösungen zu erarbeiten. Als der erste Lockdown eintraf, war uns allen schnell klar, dass wir unseren Kundenkontakt weiterhin so gut wie möglich aufrechterhalten wollen – auch die Kunden selbst haben den Kontakt gesucht und gewünscht. Hier hiess es also, schnellstmöglich Lösungen zu finden.

Welche Lösungen haben Sie erarbeitet?
«Wir sind für Sie da» ist kein Motto, sondern eine Einstellung. So haben wir etwa direkt einen Live-Chat auf unserer Website eingerichtet und auch die telefonische Verfügbarkeit nochmals gestärkt. Gleichzeitig mussten wir unseren Kunden die Gewissheit geben, dass alle Jaguar und Land Rover Fachleute weiterhin für ihre Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Wir haben dafür vermehrt Newsletter und E-Mails versendet sowie Werbung live geschaltet, um die Kundschaft mit allen Informationen auf dem Laufenden zu halten. Und zu zeigen: Wir sind wirklich für Sie da.

Wie bedienen Sie Kunden, die das Haus nicht verlassen können oder wollen?
Unsere Jaguar Land Rover Vertreter bieten einen Hol- und Bring-Service @Home. Sei es für eine ausgiebige Testfahrt mit einem Neuwagen oder für einen Termin in unseren Werkstätten. Aber auch der Onlineverkauf ist in der Zwischenzeit möglich und wird von unseren Kundinnen und Kunden genutzt. Unsere Jaguar und Land Rover Partner führen Verkaufsgespräche telefonisch, per Video Präsentation oder auch über WhatsApp durch.

Ein Auto will man aber auch fühlen, riechen...
Absolut, ein Auto ist nicht nur eine Maschine – es ist eine Erfahrung, und vor allem bringt es Freude. Daher haben wir die Möglichkeit der kontaktlosen Probefahrt eingerichtet. So kann man weiterhin in Ruhe das Fahrzeug kennenlernen und geniessen.

Welche neuen Angebote haben Sie erarbeitet?
Wir haben im letzten Jahr eine wahnsinnige Interessen-Flut an Elektro- sowie Plug-in-Hybridfahrzeugen verzeichnet. Vielleicht liegt es daran, dass die Kunden mehr Zeit hatten, sich mit dem Thema Elektromobilität auseinanderzusetzen. Priorität war daher sicherzustellen, dass unsere Händler über die neuen Angebote sowie die sensationellen Produkte-Neuheiten bestens informiert sind.

Wie wichtig ist Ihre Branche in dieser schwierigen Zeit?
Die Autobranche ist ein wichtiger Arbeitgeber und Dienstleister. Und jeder Vertreter ist ein wichtiger Akteur in der Gemeinde – im Dorfleben. Es war uns daher auch besonders wichtig, nicht nur unsere Geschäfte aufrechtzuerhalten, sondern auch anderen zu helfen. Zum Beispiel haben wir mit dem Schweizerischen Roten Kreuz zusammengearbeitet. Unter dem Slogan «Land Rover hilft helfen» haben wir dem SRK nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Mitarbeiter für die Auslieferung von Einkäufen an Risikogruppen zur Verfügung gestellt. Zudem hat das Auto mittlerweile wieder zunehmend an Bedeutung gewonnen. In Zeiten von Corona ist man gerne wieder mit dem eigenen Auto unterwegs anstatt mit anderen Transportmitteln. Daher sind unsere Dienste und die fachmännische Betreuung für viele bedeutender und wichtiger als je zuvor.

Was macht Ihnen Sorgen?
Wie jeder Mensch ist der gesundheitliche Aspekt nicht zu unterschätzen, aber auch das persönliche oder professionelle Wohlergehen im Freundeskreis und der Bevölkerung. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir mit den getroffenen Massnahmen und vor allem mit den wichtigen Impfstoffen auf dem richtigen Weg sind.

Sind Sie froh, dass Händeschütteln passé ist?
Nein, ich versuche in meinem Arbeits- sowie Privatleben jeden, den ich treffe, persönlich zu begrüssen – und dazu gehört für mich ein Händeschütteln. Aber jeder menschliche Kontakt, sei es eine Umarmung oder ein Händeschütteln, ist ein Teil davon von dem, was es heisst, ein Mensch zu sein. Ich freue mich, wenn wir wieder solche Gelegenheiten haben.

Während des Lockdowns bieten sich Arbeiten an, die ohne Krise nicht so schnell angepackt worden wären: Vom Ausbau digitaler Arbeitsprozesse bis hin zu einem ausgiebigen Frühlingsputz.
Foto: Valeriano Di Domenico

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Zeit?
Wenn man nach vorne schaut, hat man immer grossen Respekt davor, welcher Weg noch vor einem liegt – aber es ist auch wichtig zurückzublicken und zu realisieren, wie weit man schon gekommen ist. Wir haben als Unternehmen in dieser Krise schon vieles und Tolles erreicht. Manchmal sollte man sich auf diese positiven Aspekte fokussieren, um wieder frische Energie zu gewinnen und sich auf die nächsten Schritte konzentrieren zu können.

Was hat Sie als Chef in dieser Krise besonders stolz gemacht?
Mein Team. Jeder Jaguar Land Rover Vertreter und jeder Mitarbeitende. Trotz dieser schwierigen und dynamischen Situation waren sie stets offen für Veränderungen und haben aktiv dabei mitgewirkt, neue Wege zu finden und zu gehen. Jeder Einzelne hat eine positive Einstellung mitgebracht und beibehalten. Wir hatten und haben durch die Lockdowns zudem die Gelegenheit, Arbeiten in Angriff zu nehmen, die wir ohne diese Krise vielleicht nicht so schnell angepackt hätten – vom Ausbau digitaler Arbeitsprozesse bis hin zu einem ausgiebigen Frühlingsputz!

Was haben Sie im letzten Jahr beruflich dazugelernt?
Ich habe einen neuen Schweizer Spruch gelernt: «Sich regen bringt Segen.» 2020 hat mir noch einmal bewiesen, dass wenn man einem Problem mit einer positiven Einstellung begegnet sowie aktiv und produktiv bleibt, alles möglich ist.

Was bedeutete der Rekordschneefall für Sie?
Grosse Freude! Natürlich muss man bei schneebedeckten Strassen immer aufpassen, jedoch habe ich das Glück, bei einer Firma zu arbeiten, welche die besten 4x4 der Welt produziert. Zudem habe ich mit meinem Sohn eine Abfahrt vom Albis mit dem Schlitten genossen.

Worauf freuen Sie sich 2021?
Wie die meisten von uns hoffe ich, dass wir bald in ein normaleres Leben zurückkehren können. Als gebürtiger Engländer habe ich meine Familie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und meine Eltern ihren Enkel. Ich freue mich riesig, wenn wir uns endlich wieder in die Arme schliessen können.

Können Sie im Homeoffice arbeiten?
Jein. Ich orientiere mich selbstverständlich an den Anweisungen des Bundesrats und arbeite im Homeoffice, soweit ich kann – es gibt jedoch einige Verantwortlichkeiten, die meine Anwesenheit im Büro erfordern.

Wenn Sie im Homeoffice sind, was fehlt Ihnen dort?
Der zwischenmenschliche Kontakt, er bringt einen immer wieder auf neue und gute Ideen. Manchmal ist ein Fünf-Minuten-Gespräch beim Fotokopierer mehr wert als eine Stunde Meeting. Und natürlich macht es generell einfach Freude, mit dem Jaguar Land Rover Team und unseren Vertretern zu arbeiten.

Welches Hobby haben Sie im Corona-Jahr für sich neu entdeckt?
Nicht wirklich ein Hobby, aber meine Familie und ich haben LEGO wieder neu entdeckt. Der Miniatur-Defender ist bereits fertig, als nächstes kommt der LEGO I-PACE dran!

Letzte Frage: Lieferdienst oder selber kochen?
Am Freitagabend nach der Arbeitswoche manchmal Lieferdienst – aber am Wochenende kochen meine Frau und ich gerne zusammen und geniessen ein ausgiebiges Familienessen.

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