Infiniti Prototype 9
Geschichte schreiben

Infiniti kombiniert Motorsport-Geschichte mit der Moderne. In Pebble Beach zeigen die Japaner den Prototype 9 – einen Monoposto wie aus den 1940ern mit Elektro-Motor.
Publiziert: 15.08.2017 um 20:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:30 Uhr
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Infiniti Prototype 9
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Viele Marken sind stolz auf ihre Rennhistorie: Da ist der Mythos Ferrari, oder da ist diese verrückte Geschichte um den Mercedes-Rennwagen-Spitznamen «Silberpfeil» (nachts wurde die weisse Farbe von der Karosserie gekratzt, um Gewicht zu sparen). Was aber, wenn man gar keine Historie hat, weil man wie im Falle von Infiniti erst im Jahre 1989 gegründet wurde? Dann schafft man sich halt selber eine Historie.

Eigenwillig präsentiert sich das Cockpit, wo die Rundinstrumente in das Lenkrad integriert sind.
Foto: Werk

Retro-Modern

Die Nobeltochter von Nissan hat nun einen eigenen Rennboliden wie aus den 1940er-Jahren: den Prototype 9. Allerdings ist nur das Design retro und auch die Produktion. So wird die Stahlkarosserie von Hand gefertigt. Die Technik des Monoposto-Rennwagens ist dagegen topmodern, denn er wird von einem Elektromotor angetrieben.

Der heckgetriebene Infiniti Prototype 9 hat einen E-Motor von Nissan unter dem eleganten Stahlkleid.
Foto: Werk

Die Technik

Beim 120 kW (163 PS) starken E-Aggregat handelt es sich um einen Prototyp von Nissan, der bisher noch in keinem Serienfahrzeug eingesetzt wird. Wir vermuten: Es könnte der E-Motor des nächsten Nissan Leaf sein. Mit 320 Nm sprintet der 890 Kilo leichte Retro-Renner in 5,5 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 170 km/h Spitze. Mit dem 30-kWh-Akku (ebenfalls noch ein Prototyp) kann sich der Hecktriebler zwanzig Minuten auf der Rennstrecke austoben.

Der Prototyp, der dieses Wochenende am Concours d'Elegance in Pebble Beach (USA) erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wird, dürfte allerdings eine Einzelstück bleiben.

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