Die Internationale Automobil-Austellung IAA im deutschen Frankfurt am Main (12. bis 22. September) wird in diesem Jahr in eher kleinem Kreis stattfinden. Laut des Branchenblatts «Automobilwoche» haben bislang schon 22 Marken ihre Teilnahme abgesagt. Damit werden rund zwei Drittel der weltweiten Autoproduzenten nicht an der Messe vertreten sein.
Die wichtigste Messe im «Autoland» Deutschland wird noch deutlich härter getroffen als der Genfer Automobilsalon im März dieses Jahres. Die Leitmesse am Genfersee musste die Absagen unter anderen von Ford, Hyundai, Jaguar/Land Rover und Opel verkraften.
Zu teuer, zu wenig exklusiv
Klassische Automessen haben es seit Jahren schwer. Steigende Kosten für aufwendige Messebauten sind ein Grund für die Zurückhaltung vieler Hersteller. Aber mit der wachsenden Bedeutung von China als Absatzmarkt verschieben sich auch die Prioritäten weg von den europäischen Events. Ausserdem wird es in der PR-Kakofonie grosser Autoshows immer schwieriger, mit neuen Modellen Gehör zu finden. Daher setzt die Industrie auf eigene, exklusive Neuheitenveranstaltungen.
Für die IAA abgesagt haben Fiat/Chrysler (Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Fiat und Jeep), die Renault-Gruppe (Alpine, Dacia, Renault), PSA (Citroën, DS und Peugeot), die japanischen Anbieter Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru, Suzuki und Toyota sowie Aston Martin, Cadillac, Chevrolet, Rolls-Royce und Volvo.
Heimmesse für deutsche Marken
Wer kommt dann noch nach Frankfurt? Die wichtigen deutschen Anbieter können es sich nicht leisten, an ihrer Heimmesse zu fehlen. Allerdings plant BMW in deutlich kleinerem Rahmen als auch schon. Hyundai wird kommen, betreibt der südkoreanische Autobauer doch im Grossraum Frankfurt ein Entwicklungszentrum. Auch die PSA-Tochter Opel wird in Frankfurt vertreten sein.
Um dem Trend zum Wegbleiben entgegenzuwirken, kündigt Bernhard Mattes, Präsident des Messeveranstalters VDA (Verband der Deutschen Automobilindustrie) eine Konzeptänderung an: «Wir gehen weg von der klassischen Ausstellung, hin zu einem dynamischen Event.» Technologieunternehmen sollen zudem die freien Standflächen besetzen.