Mit der Elektrostudie Urban EV präsentierte Honda vor zwei Jahren einen der Höhepunkte an der IAA Frankfurt. Dieses Jahr kommt nun die fast serienreife Version des Stromers zum Genfer Autosalon (7. bis 17. März) und könnte mit dem knuffigen Aufritt zu einem der Publikumslieblinge werden. Über 200 Kilometer soll der rund vier Meter lange Honda e-Prototype schaffen. Nicht gerade viel, denk ich mir, als ich mit Projektleiter Hitomi Kohei am Fahrzeug stehe. Wie bei Tesla fahren die Türgriffe aus, ein Techniker mit weissen Handschuhen öffnet behutsam die Tür. Vorsicht! Dieser millionenteure Prototyp steht nächste Woche in Genf.
Wie ein Kinosaal
Nach dem Einsteigen sitze ich vor einer Wand aus fünf Bildschirmen. Die äusseren Screens übertragen das Bild der die Aussenspiegel ersetzenden Kameras. Dazu gibts digitale Instrumente und zwei Touchscreens fürs Multimediasystem. «Wir wissen noch nicht, was es alles können wird, da wir die Programmierung noch laufend weiterentwickeln», erklärt Kohai-San. Neben den Bildschirmen gibts im Cockpit Wohnzimmeratmosphäre mit Stoffsitzen und holzähnlichen Plastik-Applikationen. Das kommt alles so! Die Studie entspricht zu 95 Prozent dem Anfang 2020 startenden Serienauto.
Fahrspass programmiert
Also bleibts bei den eher mickrigen 200 Kilometern Reichweite, Kohei-San? «Ein E-Auto ist in der Stadt am sinnvollsten. Und dort ist diese Reichweite mehr als genug.» Mehr Reichweite hätte eine grössere Batterie zur Folge, die das Auto schwerer, teurer und weniger agil machen würde. «Das passt nicht in unser Konzept.» Der
e-Prototype ist zwar ein urbanes Pendlerauto, soll aber mit über 100 PS und 300 Nm sowie Heckantrieb eine sportliche Note haben. «Hinterradantrieb bringt das von Anfang an verfügbare Drehmoment am besten auf die Strasse», weiss Kohei. Zweiter Vorteil: Mehr Lenkeinschlag für die Vorderräder machen den Elektro-Honda noch handlicher. Dieser Stadtflitzer wird mit Sicherheit Spass machen!