Durch den Sommer kreuzen mit dem Cadillac-Cabrio von Clint Eastwood (87) aus dem Film «Pink Cadillac» von 1989 – ein Traum für Auto-Fans! Der riesige Ami-Schlitten wird Mitte Juni in Zürich versteigert. Schätzpreis: 65'000 bis 85'000 Franken. Dafür sitzt man im gleichen Auto, mit dem Hollywood-Star Eastwood vor der Kamera durch Nevada gerauscht ist. Und lauscht bei offenem Verdeck dem ungenierten Wummern des massigen 6,4-Liter-V8-Motors mit 325 PS.
«Das Auto ist fahrbar», sagt Reinhard Schmidlin von der Oldtimergalerie Toffen, die den Cadillac am 16. Juni an der Classic Car Auction in Zürich versteigert. «Damit es auf die Strasse darf, muss man ihm aber noch ein bisschen Liebe angedeihen lassen.» Zuletzt war der rosa Strassenkreuzer vor 24 Jahren restauriert worden. Verkäufer ist ein Schweizer Sammler, der das Liebhaberstück vor vier Jahren gekauft hatte. Der 1959er-Cadillac Series 62 Convertible ist das letzte Modell mit verrückt grossen Heckflossen. Es hat den Filmemachern offenbar besser gefallen als das 1957er-Modell mit wesentlich kleineren Extravaganzen, das ursprünglich im Drehbuch vorgeschrieben war.
Eastwoods schlechtester Film
Für den Film wurden drei identische Autos pinkfarben gespritzt. Eines davon wurde beim Dreh geschrottet. Eastwood spielt den alternden Detektiv Nowak, der sich als Kopfgeldjäger betätigt und auf Lou Ann (gespielt von Bernadette Peters, 70) angesetzt wird, die mit dem Pink Cadillac ihres gewalttätigen Ehemannes abgehauen ist. Der Film war ein Flop – er gilt als schlechteste Produktion, bei der Eastwood je mitgemacht hat. Das fanden nicht nur die Kritiker, auch das Publikum mied den Streifen: 12 Millionen Dollar brachte er in die Kassen, gekostet hat er 19 Millionen.
Mit einem anderen Autofilm hatte Eastwood 20 Jahre später mehr Glück: «Gran Torino» ist sein kommerziell erfolgreichster Film und gehört für das American Film Institute zu den zehn besten Filmen von 2008. Bloss das Auto, ein grüner 1972er-Ford Gran Torino Sport, ist halt weniger spassig als der rosa Cadillac.