«So schnell hätte ich das nie erwartet», sagt Opel-Chef Michael Lohscheller strahlend: Erstmals seit Jahrzehnten machte der deutsche Autobauer mit 960 Millionen Franken 2018 wieder Gewinn. Produktion vereinfacht, Kosten gesenkt, Werksschliessungen derzeit vom Tisch. Ist Carlos Tavares, CEO des Mutterkonzerns PSA (Citroën-DS-Peugeot), zufrieden? «Wir haben ein gutes Verhältnis», sagt Lohscheller an der Präsentation des neuen Corsa.
Schlanker und leichter
Die sechste Generation des Kleinwagens schaut überraschend eigenständig aus. Fünf Zentimeter flacher, schmaler und nur vier Millimeter länger, wirkt er grösser als der Vorgänger. «Und das ohne in der Fertigung teure Details», sagt Opels Chefdesigner Mark Adams. Rund 100 Kilogramm leichter sei der Neue. Aber Opel musste auch nachziehen, nachdem Konkurrenten wie Ford Fiesta oder VW Polo schlanker und leichter wurden.
Neu mit PSA-Technik
In nur zwei Jahren wurde der Fünftürer auf die Räder gestellt. Dabei war er bei Opels Übernahme durch PSA längst fertig entwickelt - auf der Plattform der Ex-Mutter General Motors (GM). «Als der PSA-Deal bekannt wurde, haben wir sofort den ‹alten› neuen Corsa gestoppt», sagt Adams. Sinnvoll - das sparte Jahre der Abhängigkeit von GM.
136 PS, 330 Kilometer
Daher steckt jetzt PSA-Technik unterm Blech wie die Elektro-Plattform, die auch Peugeots 208 antreiben wird: 136 PS, 50 kWh starke Batterie, 330 Kilometer Reichweite nach aktuellem Messzyklus WLTP. Laden liegt mit bis zu 100 kW drin - macht 30 Minuten für 80 Prozent Kapazität. Zu Hause dürfte es eher acht Stunden dauern.
Optisch ohne Unterschiede
Optisch gibts keinen Unterschied zum Corsa mit Benziner oder Diesel (75 bis 130 PS). «Wir haben die Kunden gefragt - sie wollen das so», sagt Adams. Sogar einen offenen Frontgrill gibt es, um Kühlluft beim Ladevorgang anzusaugen. Blick ins Interieur? «Sorry, noch nicht fertig», sagt Adams. Der Corsa-e helfe Opel bei den CO2-Zielen, sagt Lohscheller. Die zu erreichen, sei unerlässlich: «Kein Kunde wird Autos einer Marke kaufen wollen, die die CO2-Ziele nicht schafft.»
Im Jahr 1968 gings los: Opel rüstete einen Kadett B mit E-Motor und Batterien aus, die per Sterling-Heissluftmotor und einen Generator geladen wurden. Drei Jahre später folgte ein Elektro-Prototyp auf Basis des Sportwagens GT; in den 1990er-Jahren wurde der Kadett abermals elektrifiziert. Innovativ: Der Ampera von 2012, bei dem ein Benziner per Generator die Batterie speiste, wenn sie leer gefahren war. Mit dem Ampera-e (Bild) kam 2016 Opels erster Serien-Stromer, der aber wegen Lustlosigkeit der Ex-Mutter General Motor nur in geringer Stückzahl gefertigt wird.
Im Jahr 1968 gings los: Opel rüstete einen Kadett B mit E-Motor und Batterien aus, die per Sterling-Heissluftmotor und einen Generator geladen wurden. Drei Jahre später folgte ein Elektro-Prototyp auf Basis des Sportwagens GT; in den 1990er-Jahren wurde der Kadett abermals elektrifiziert. Innovativ: Der Ampera von 2012, bei dem ein Benziner per Generator die Batterie speiste, wenn sie leer gefahren war. Mit dem Ampera-e (Bild) kam 2016 Opels erster Serien-Stromer, der aber wegen Lustlosigkeit der Ex-Mutter General Motor nur in geringer Stückzahl gefertigt wird.