Ferdinand Piëch prägte den grössten Autokonzern über Jahrzehnte – nun ist der VW-Patriarch tot. Überraschend und plötzlich verstorben letzten Sonntag mit 82 Jahren. Obwohl Piëch schon bei seinem abrupten Ausstieg nach dem Dieselskandal und dem Verkauf des grössten Teils seiner Stammaktien vor zwei Jahren dem VW-Konzern und seiner Familie den Rücken kehrte, bedeutet sein Ableben nun das endgültige Ende einer fast 50-jährigen Piëch-Ära.
Fast gleichzeitig stellt der VW-Konzern mit «Transform 2025+» die Weichen für einen Neuanfang. Erstmals zu sehen übernächste Woche beim Start der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt (ab 12. September). Dann enthüllt VW sein erstes reines Elektromodell ID.3 im Format des Bestsellers Golf. Wie ernst den VW-Verantwortlichen die Umsetzung ihrer Elektrostrategie ist, unterstreicht VW-Markenchef Jürgen Stackmann: «Sie werden während der zwei Pressetage vor der offiziellen IAA-Eröffnung bei uns kein einziges Ausstellungsmodell mit einem Verbrennermotor finden.»
SUVs finanzieren die E-Mobilität
Zur neuen Konzernausrichtung gehört neben der Elektrostrategie und dem aufgefrischten Logo aber auch der Ausbau der SUV-Palette auf 20 Modelle über alle Konzernmarken, das Erreichen von 40 Prozent SUV-Anteil bei den Verkäufen und eine Rendite von sechs Prozent. Damit sollen die Investitionen von rund 48 Milliarden Franken in die Elektro-Zukunft bis 2023 finanziert werden.
Den Aufbruch in ein neues automobiles Zeitalter will der VW-Konzern auch mit einem neuen Logo kundtun. Grundlegend ändert sich nicht viel. Es bleibt bei den beiden Buchstaben VW – nur die Darstellung ist leicht anders.
Der neue Auftritt (Farben und Logo) wurde von VW-Designchef Klaus Bischoff in einer internen Projektgruppe während neun Monaten entwickelt. Da die Kommunikation zum Kunden künftig vor allem digital funktionieren soll, muss das neue Logo nicht nur auf dem Blech der Autos, sondern auch auf dem Bildschirm gut wirken. Deshalb hat das alte, dreidimensionale Emblem ausgedient.
Billig dürfte die Umstellung nicht werden. Vom Logo auf dem VW-Werksgebäude in Wolfsburg bis zur Visitenkarte jedes Angestellten muss alles neu gestaltet werden. Deshalb erfolgt die Umstellung schrittweise – zunächst in Europa, dann in China und später in Nord- und Südamerika. Total müssen in 171 Ländern rund 10'000 Niederlassungen neu gestylt werden.
Den Aufbruch in ein neues automobiles Zeitalter will der VW-Konzern auch mit einem neuen Logo kundtun. Grundlegend ändert sich nicht viel. Es bleibt bei den beiden Buchstaben VW – nur die Darstellung ist leicht anders.
Der neue Auftritt (Farben und Logo) wurde von VW-Designchef Klaus Bischoff in einer internen Projektgruppe während neun Monaten entwickelt. Da die Kommunikation zum Kunden künftig vor allem digital funktionieren soll, muss das neue Logo nicht nur auf dem Blech der Autos, sondern auch auf dem Bildschirm gut wirken. Deshalb hat das alte, dreidimensionale Emblem ausgedient.
Billig dürfte die Umstellung nicht werden. Vom Logo auf dem VW-Werksgebäude in Wolfsburg bis zur Visitenkarte jedes Angestellten muss alles neu gestaltet werden. Deshalb erfolgt die Umstellung schrittweise – zunächst in Europa, dann in China und später in Nord- und Südamerika. Total müssen in 171 Ländern rund 10'000 Niederlassungen neu gestylt werden.
Neue direkte Vertriebsstruktur
Die Autos zu bauen, ist eine Sache, sie an den Mann bzw. die Frau zu bringen eine andere. «VW soll sich künftig wie ein Tech-Konzern anfühlen», sagt Stackmann. Deshalb führt VW ab 1. April 2020 eine neue Vertriebsstruktur ein. Elementar dabei: Der Kunde kann jederzeit Kontakt mit dem Autobauer haben. Entweder über Online-Plattformen oder ganz klassisch über den Vertragshändler. Wie bei Apple und Co. erhält der Kunde eine ID, mit der er alles rund um VW erledigen kann. Wann, wie und wo er will. «Nicht mehr die Fahrgestellnummer steht im Zentrum unseres Handelns, sondern der Kunde», erklärt Jürgen Stackmann.
App- und Serviceportal via Cloud
Gleichzeitig versichert er aber: «Der Händler bleibt natürlich ein wichtiger Berührungspunkt zum Kunden. Das hört beim Autokauf nicht auf.» Das VW-Ökosystem wird den Besitzer auch danach begleiten und ihm laufend massgeschneiderte Lösungen anbieten. Dazu brauchts natürlich ein vernetztes Fahrzeug wie den neuen ID.3 oder den am 23. Oktober in Wolfsburg Weltpremiere feiernden Golf VIII. Die technische Basis dazu ist die «One Digital Plattform», bei der alle Angebote rund ums Autofahren über das App- und Serviceportal «Volkswagen We» via Cloud für die Kunden greifbar werden. Ein Anfang ist übrigens bereits gemacht: Schon über 27'000 Kunden haben einen ID.3 bestellt. «Und bis zur IAA», so Stackmann, «werden es 30'000 sein.»