Retro-Sportler Eagle GT Spyder
Katze mit Flügeln

Enzo Ferrari bezeichnete den Jaguar E-Type bei seiner Präsentation 1961 als «schönsten Sportwagen der Welt». Der englische Restaurierungs-Spezialist Eagle macht den E-Type noch schöner – und auch schneller!
Publiziert: 29.01.2017 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:55 Uhr
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Eagle GT Spyder
Foto: Werk
Robert Tomitzi

Vor dem natürlich Sportfahrerhandschuhe tragenden Fahrer streckt sich die meterlange Motorhaube. Der Straight Six knurrt im Stand und faucht beim Beschleunigen, wie es sich für eine Grosskatze gehört. Die schmalen Speichenräder krallen sich beim Beschleunigen in den Asphalt und selbst wenn man wild um den Kreisverkehr driftet, winken einem die Leute freundlich zu. Das ist Jaguar E-Type fahren – ein purer Genuss. Doch weder galt der «E» als besonders zuverlässig, noch ist er nach heutigem Massstab besonders schnell.

Ein serienmässiger Jaguar E-Type Roadster (links) neben dem Eagle GT Spyder
Foto: Werk

Zweisitzer für Asketen

Um das zu ändern gründete Henry Pearman 1984 die Firma Eagle GB. Neben dem normalen Tagesgeschäft, betagte E-Types wieder auf Vordermann zu bringen, macht der Jaguar-Enthusiast den Kult-Briten auf Kundenwunsch auch schneller. Seine jüngste Kreation: Der Eagle GT Spyder, eine Art E-Type für Sportwagen-Asketen. Denn der offene Zweisitzer schleppt nur mit, was zum schnellen und genussvollen Offenfahren nötig ist. Vom Basis-E-Type bleibt kaum etwas übrig. Monocoque, Motorblock und Getriebe sind aus Alu. Wo möglich, wird noch leichteres Magnesium eingesetzt. So wiegt der Spyder GT nur noch 1029 Kilo – also weniger als ein aktueller VW Polo!

Der Eagle Spyder GT wiegt nur schlanke 1029 Kilogramm.
Foto: Werk

Power wie ein Supersportler

Den legendären Jaguar-Sechszylinder vergrössern die Spezialisten auf 4,7 Liter Hubraum, so dass er nun 330 PS leistet. Diese werden über ein handgeschaltetes Fünfgang-Getriebe auf 16 Zoll grosse Chromspeichenräder geleitet. So sprintet das potente Leichtgewicht in unter fünf Sekunden auf Tempo 100. Wohl nur ganz Mutige treiben den offenen Zweisitzer auf seine Spitze von über 270 km/h.

Wie der Hintern von Kim Ka..., aber lassen wir das.
Foto: Werk

Schön wie eine Statue

Doch auch im Cruising-Modus oder gar im Stand lässt sich der GT Spyder geniessen. Das sind dann vielleicht die schönsten Momente, wenn der Pilot seinen Eagle GT Spyder nach der Fahrt leise knisternd abkühlen lässt und von aussen betrachtend feststellt: Enzo Ferrari hatte Recht. Den Preis teilt Eagle GB nur auf ernsthafte Anfrage mit. Aber unter der Hand munkelt man von 695'000 britischen Pfund plus Steuern, also ungefähr 850'000 Franken. So schnell kann ein Traum wieder platzen.

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