Kaum zu glauben, aber die langweilige Stufenheck-Karosserie des Peugeot 305 stammt von Haut-Couturier Pininfarina. Offenbar gelangen auch dem Maestro nicht immer nur grosse Design-Würfe. Trotzdem wurde die Ende 1977 erstmals präsentierte Peugeot-Limousine (später gabs auch einen Kombi Break) fast zwei Millionen mal gebaut und verkauft. Und rettete Peugeot so aus der schwersten Unternehmenskrise, in welche die Franzosen damals nach der teuren Übernahme von Citroën und Chrysler-Simca gerutscht war.
Am Puls der Zeit
Mit den biederen Linien und den langlebigen sowie sparsamen Motoren trafen Pininfarina und Peugeot damals aber genau den Geschmack des Publikums, das in Zeiten von Terrorangst und Ölkrise offenbar genug von den schrill-bunten und spritfressenden Limousinen der wilden Siebziger hatte.
Der Peugeot 305 zählte zu den letzten kompakten Stufenheck-Autos aus Frankreich, die eine Millionenauflage erreichten. Eleganter wirkende Fliessheckmodelle wie der Peugeot 309 lösten die faden Limousinen Mitte der 1980er-Jahre ab.
Grosse Fangemeinde
Obwohl man dem Peugeot 305 heute kaum mehr begegnet und er selbst bei Youngtimer-Fans für keine grosse Entzückung sorgt, ist er noch nicht ganz vergessen. So stieg kürzlich in Sochaux eine grosse Jubiläumsparty des Clubs «Amicale Planete 305».