Bei der Oldtimer-Show im kalifornischen Pebble Beach stehen traditionell aufwendig restaurierte Auto-Klassiker im Rampenlicht, doch in diesem Jahr ging der Hauptpreis an einen 90 Jahre alten Bugatti mit vielen Kratzern. Die Besitzer in den vergangenen Jahrzehnten – aktuell der Schweizer Sammler Fritz Burkard – liessen den einstigen Rennwagen unverändert. Mehr als 200 auf Hochglanz getrimmte Wagen hatten das Nachsehen.
Die seit 1950 jährlich stattfindende Concours-Oldtimier-Show in Pebble Beach gilt als die prestigeträchtigste der Welt. Nach dem Triumph meldete sich auch der italienische Autobauer auf X und schrieb stolz: «Bugatti schrieb in Pebble Beach Geschichte.» Das Rennauto von 1934 habe als «erstes konserviertes Fahrzeug» den Concours 2024 gewonnen.
Der Bugatti Type 59 wurde ursprünglich ausschliesslich für die Rennstrecke gebaut. Doch nach der Saison 1935 zog sich Konstrukteur Ettore Bugatti aus Grand-Prix-Rennen zurück und das Fahrzeug wurde in seinem Werk im elsässischen Molsheim zu einem Sportwagen für die Strasse umgebaut. Rennfahrer gewannen damit trotzdem Preise. 1937 wurde der Wagen vom belgischen König Leopold III. gekauft. Bugatti liess das Rennauto für ihn von Blau in Schwarz mit einem gelben Streifen umlackieren.
Im ursprünglichen Zustand
Für den Concours d'Elegance in Pebble Beach als renommierteste Oldtimer-Show der Welt zementiert der Sieg des Bugatti eine Wende, die schon im vergangenen Jahr begann. Die Jury schenkt nicht perfekt aussehenden Fahrzeugen mehr Aufmerksamkeit, die ohne eine teure Restauration im Original-Zustand gepflegt wurden. So kam bereits im vergangenen Jahr ein solcher Alfa Romeo von 1932 unter die drei Nominierten für den Hauptpreis.
Laut der Internetseite der Organisatoren kommt Fritz Burkards Bugatti von «The Pearl Collection» im Kanton Zug. Burkard wird mit den Worten zitiert, es sei das erste Mal, dass in Pebble Beach ein Europäer gewinne. Es sei wichtig, dass auch der Erhalt von Autos gewürdigt werde, denn ein Auto könne nur einmal im ursprünglichen Zustand sein.