Mit dem Miura begann 1966 Lamborghinis Erfolgsgeschichte: Hinreissende Form, Schwenkscheinwerfer und eine Höhe, die Bauchmuskeltraining zum Einsteigen erforderte. Dazu ein kleiner V12 mit 3,9 Litern Hubraum, der gar quer vor die Hinterachse passte – fertig. Bis zu 385 PS, beinahe 295 km/h Spitze und nur 763 Exemplare; ausserdem trägt er als erster Lambo einen Namen mit Stierkampf-Bezug.
Kann es einen exklusiveren geben? Ja, den Miura SVR. Genau ein Exemplar wurde gebaut. Und jetzt frisch vom Lamborghini Polo Storico in Sant’Agata Bolognese (I) restauriert. Polo? Italienisch für Zentrum, Storico für historisch. Seit drei Jahren nimmt sich dort der Sportwagenbauer endlich seines lange vernachlässigten Erbes an.
Die Geschichte eines Einzelstücks
Im Jahr 1974, als er eigentlich schon ausgelaufen war, schraubte Lamborghini den SVR auf Basis eines normalen 1968er-Miura zusammen – mit 400 PS, XXL-Kotflügeln, praktischem Biertisch-Dachspoiler und extraleichten Plastikscheiben. Rund 18 Monate dauert der Umbau, aber schon 1976 verkauft ihn sein deutscher Eigner nach Japan.
Dort wurde er zum Helden der Manga-Serie «The Circuit Wolf» – der Titel «Rennstrecken-Wolf» erklärt die Handlung, quasi «The Fast and The Furious» auf Papier. Deshalb wurde er nun auch auf der Piste im japanischen Nakayama seinem Besitzer übergeben. In Topzustand: Die Restaurierung dauerte einen Monat länger als der einstige Neuaufbau.