Fans von Oldtimern oder Fans von den Beatles? Wir vermuten, das diese zwei Interessensgruppen eine erstaunlich grosse Schnittmenge aufweisen.
Wer sich für alterndes Blech gleichermassen begeistern kann wie für die unsterblichen Hits des Ex-Beatle John Lennon, dürfte heute besonders gespannt nach London blicken: Das Auto der ermordeten Pop-Legende kommt beim Auktionshaus Sothebys unter den Hammer.
Für einen guten Zweck (der Erlös geht an das Uno-Kinderhilfswerk «Unicef») versteigert wird John Lennons Austin Princess mit Baujahr 1956. Gekauft hatte ihn Lennon 1971, nachdem die Beatles ihre Auflösung bekanntgaben. Das ehemalige Flaggschiff der britischen Austin Motor Company war 1972 im Film «Imagine» zu sehen.
Ideales Fluchtfahrzeug
Bereits bevor John Lennon sich mit den Beatles überschlug, nutzen die «Fab Four» diverse von ihrer Plattenfirma gestellte Austin-Princess-Modelle.
Sie schätzen dabei besonders die mächtigen Türen mit grossem Öffnungs-Winkel – das ermöglichte ihnen ein schnelles Entkommen aus hysterischen Fan-Massen.
Ein Leichenwagen mit Flugzeugsitzen
Der Austin Princess von Lennon war ursprünglich ein Leichenwagen. Damit endet die Kuriositäten-Liste aber noch nicht: Der Fond wurde von Lennon sogar noch mit fünf Flugzeugsitzen «gepimpt».
Diese sehen samt integrierten Aschenbechern zwar äusserst gemütlich aus, die Zeit flog aber nicht spurlos an ihnen vorbei.
Besitzer: John Ono Lennon
Im legendären 4,0-Liter-Sechzylinder-Schiff (125 PS) mit manueller Viergang-Handschaltung liegt gar noch das offizielle Fahrzeugpapier bei. Dieses dürfte eingefleischte Beatles-Fans (die Lennons Frau Yoko Ono für die Trennung der Beatles verantwortlich machen) vielleicht etwas verärgern: Auf dem Datenblatt ist als Besitzer «John Ono Lennon» aufgeführt.
Sothebys rechnet mit einem Verkaufspreis von umgerechnet rund 330'000 Franken. Dass sich diese Schätzung als arg untertrieben herausstellen dürfte, zeigt ein Vergleich mit einer Auktion aus dem Jahr 1985: Damals wurde Lennons Rolls-Royce Phantom versteigert. Nachdem mit einem ähnlichen Erlös gerechnet wurde, kamen für den (zugegebenermassen deutlich schickeren) gelben Rolls über zwei Millionen Franken zusammen.