Porsche wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Aber welches Modell des Stuttgarter Sportwagenbauers ist das wichtigste? Der erste Porsche überhaupt, der am 8. Juni 1948 eingelöst wurde? Oder der jeweils neueste?
Geburtsstunde einer Ikone
Am ehesten ist es jener, mit dem der anhaltende Hype um die Markenikone Porsche 911 begann. Ferdinand Piëch, damals Chefentwickler und später VW-Boss, hatte 1972 einen Renn-Elfer konstruiert. Mit dünnen Scheiben und Blechen und unter einer Tonne Gewicht, einem auf 2,7 Liter aufgebohrten Boxer-Sechszylinder mit 210 PS und mit Mischbereifung: vorne breit, hinten breiter. Dazu trug der Carrera RS 2.7 einen Heckspoiler wie einen Entenbürzel, den Kunden der Fahrsicherheit wegen nur auf eigene Gefahr abbauen durften. Und schon hatte er seinen Spitznamen weg: Entenbürzel.
Grosse Nachfrage
Mit 500 Stück plante Piëch am Anfang – mehr brauchte es nicht für die Zulassung zur GT3-Rennklasse. Aber die Kunden zeterten, bis 1580 Stück gebaut wurden. Mit extra-heiserem Kreischton, Fitnessstudio-Kupplung, Fingerschnipp-Schaltung und einem Fahrwerk, dank dem man das Gas in der Kurve einfach stehen lassen kann.
Wertvolle Originale
Heute dürfte ein Vielfaches der produzierten Menge existieren. Vor allem in den USA wurden treuherzige Serien-Elfer mit Glasfaser und Spachtelmasse zu RS-Kopien aufgebürzelt. Was die echten nur noch wertvoller macht. Unter 700'000 Franken muss man erst gar nicht suchen.