Schon beim Starten des Motors stellen sich die Haare im Nacken auf. Der V8 hat echte Rennwagen-Gene und stammt vom legendären Alfa Tipo 33/2. Für die Serie wurde der Hubraum von 2,0 auf 2,6 Liter aufgebohrt und die PS-Leistung von 260 auf 200 PS reduziert. Schrill jauchzend erwacht das Triebwerk zum Leben.
Bei Kurven im Element
Auf kurvenreichen Landstrassen fühlt sich der Montreal in seinem Element. Halt ein Alfa von altem Schrot und Korn. Holzlenkrad, eng sitzende Pedalerie und eine angewinkelte Beinhaltung, die der alfatypischen Froschhaltung am Lenkrad ihren Namen gab. Nach 7,6 Sekunden sind 100 km/h erreicht. Bis jenseits der 220 km/h treibt der Motor den 1,3 Tonnen schweren 2+2-Plätzer – untermalt von jenem Klangbild, das einen dazu verleitet, die Drehzahl hochzuhalten.
Der Preis von damals rund 30'000 Franken war selbst für einen Luxus-Sportwagen eine Ansage. Deshalb wurden zwischen 1970 und 1977 auch nur 3900 Exemplare verkauft. Heute muss man für einen gut erhaltenen Montreal um die 60'000 Franken auslegen.