Das Jahr 1968: Während in der westlichen Welt Studenten- und Antikriegsdemos in vollem Gange sind, startet Ford Europa – soeben als eigenständige Organisation neu gegründet – eine ganz eigene 68er-Bewegung: den Beginn der RS-Modelle.
Das erste «Rallye Sport»-Modell
Basierend auf dem 15M der Baureihe P6 schöpft der erste Ford mit dem «Rallye Sport»-Signet 70 PS aus einem 1,7-Liter-V4-Zylinder-Motor. Dies beflügelt das zweitürige, serienmässig mit Gürtelreifen, schwarzen Rallye-Streifen, Zusatzinstrumenten und -scheinwerfern ausgestattete Coupé immerhin zu 153 km/h Spitze, was seinerzeit als ziemlich flott galt. Die RS-Familie wächst schnell. Denn fast zeitgleich schickt Ford auch die P7-Modelle 17M RS und 20M RS an den Start.
In allen Variationen seiner Zeit voraus
RS-Modelle von Ford gabs seither in praktisch allen Formen und Varianten: mit Front- oder Mittelmotor, allrad-, heck- oder frontgetrieben, mit vier oder sechs Zylindern, als Sauger oder mit Turbomotoren. Oftmals übernahmen die Sportmodelle auch technologisch die Rolle des Vorreiters, so etwa der legendäre Escort RS 1600: Sein Motor setzte schon 1970 auf zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Damit war er der Konkurrenz um Jahrzehnte voraus.
Rennerfolge garantiert
Der technologische Vorsprung bescherte den RS-Fahrzeugen zahlreiche Siege bei Rallies und Rundstreckenrennen. Der vor Kraft strotzende Ford Sierra RS500 Cosworth galt Ende der 1980er Jahre als quasi unschlagbar und sicherte sich nacheinander den Titel des Tourenwagen-Welt- (1987) und Europameisters (1988). In 50 Jahren stellte Ford bis heute 27 RS-Modelle auf die Sportfelgen – der aktuelle Focus RS leistet 350 PS.