Gibts ein schöneres Kompliment, als wenn man einem 40-jährigen sagt, man sähe ihm sein Alter nicht an? Noch heute wirkt der 1978 präsentierte und in Italien von Giugiaro gestylte BMW M1 absolut zeitlos. Der 277 PS starke und 265 km/h schnelle Mittelmotorsportler mit dem famosen Vierventil-Sechszylinder sollte im Revier der Supersportwagen wildern – er scheiterte aber.
Sechs Zylinder zu wenig
Denn genau der 3,5 Liter grosse Reihensechszylinder bot im Vergleich zu den Zwölfzylinder-Triebwerken von Ferrari und Lamborghini zu wenig Prestige. Selbst die aufsehenerregende Procar-Rennsportserie half nicht. Identische, 470 PS starke M1-Rennwagen mit berühmten Fahrern wie Niki Lauda, Nelson Piquet oder Marc Surer, fighteten publikumswirksam im Vorprogramm der Formel 1. Dennoch stand der M1 wie Blei in den BMW-Verkaufsräumen und konnte teilweise nur mit hohen Nachlässen verschleudert werden.
Damals verschmäht, heute begehrt
Heute präsentiert sich die Situation grundlegend anders: Der nur 460 Mal gebaute M1 zählt zu den begehrtesten BMW-Klassikern. Mit rund 600'000 Franken muss ein M1-Liebhaber heute ein Vielfaches des einstigen Neupreises investieren. Nicht schlecht für einen einstigen Ladenhüter.