Am VIP-Eröffnungsabend der 37. Auto Zürich im Blick Café begrüsst Gastgeberin und CEO Ringier Medien Schweiz, Ladina Heimgartner (44), Gäste aus der nationalen und internationalen Autobranche. «Ihre und unsere Branche machen gerade keine einfache Zeit durch, es fehlt etwas der Schwung», diagnostiziert sie. «Doch Ihre und auch unsere Branche haben schon öfters bewiesen, dass wir Herausforderungen meistern, auch wenns schwierig wird.»
Noch schwieriger könnte es jetzt für die europäische Autoindustrie, aber auch die Schweizer Importeure nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten werden. «Wie schwierig?», will Blick-Autochef Andreas Faust (53) im Gespräch mit dem Präsidenten der Schweizer Importeursvereinigung Auto Schweiz, Peter Grünenfelder (56), wissen. «Nach Trumps Wahl wird es sicher nicht einfacher. Er ist bekannt als grosser Liebhaber von Zöllen. Und wie Trump – erst Verbrenner-Gegner, nach Elon Musks Wahlkampfmillionen aber zum E-Mobilität-Befürworter mutiert – die nächsten vier Jahre im Amt tatsächlich handelt, wird sich zeigen müssen.»
Grünenfelder sagt aber auch, dass die europäische Autoindustrie eines Fitnessprogramms bedarf. Mehr Freiheiten, weniger politische Regularien – das sei nun notwendig. «Europa ist überreguliert», betont er immer wieder. «Die Industrie macht es mit den neuen Techniken gut, die Politik weniger», urteilt Grünenfelder.
Über 660'000 Alternativ-Autos in der Schweiz
Im Blick Café in der Halle 6 wird aber nicht nur über internationale, sondern auch über nationale Politik gesprochen. Christoph Wolnik (44) von Auto Schweiz kennt die neuesten Bestandszahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zur Schweizer Fahrzeugflotte: Von den knapp 4,8 Millionen Personenwagen auf unseren Strassen sind inzwischen 359’534 Voll- und Mildhybride, 100’892 Plug-in-Hybride und 202’530 reine Elektroautos. Zusammen macht das 13,8 Prozent des ganzen Bestands – oder fast drei Prozent mehr als noch vor einem Jahr – aus.
«Allerdings», sagt Wolnik mit einem Seitenhieb Richtung Bundesparlament, «würde eine Optimierung der Rahmenbedingungen für die Elektromobilität zu einer höheren Nachfrage nach Neufahrzeugen und somit einer schnelleren Flottenerneuerung führen. Und dies wiederum hätte eine positive Auswirkung aufs Klima.»
Autobahn-Ausbau: Es könnte knapp werden
Apropos Klima: Auch die nationale Abstimmungsvorlage vom 24. November zum geplanten Ausbau der Autobahnen gibt im Blick Café zu reden. Wobei man sich grossmehrheitlich einig ist: Es braucht den Ausbau. Denn viele fragen sich: «Was geschieht, wenn man jetzt nichts macht?»
Für Skoda-Markenchef Markus Kohler ist klar: «Es wird ein deutliches Ja zum Ausbau geben.» Renault-Generaldirektorin Claudia Meyer (55) ist freilich nicht so überzeugt: «Es könnte an der Urne verdammt knapp werden.» Aber sie ist überzeugt: «Ein Ja für die Engpassbeseitigung würde durch weniger Stau die Emissionen auf den Nationalstrassen senken und wirksam den Ausweichverkehr durch Dörfer und Agglomerationen vermeiden und somit die Verkehrssicherheit erhöhen.»