Es dauerte 22 Jahre bis wieder einmal ein Bundesrat aus dem Kanton Waadt den Autosalon in Genf eröffnete. «Herzlich willkommen lieber Waadtländer und Nachbar» begrüsste Salon-Präsident Maurice Turrettini (56) den per Zug angereisten Ehrengast Guy Parmelin (58). Der Rundgang des ehemaligen Weinbauern am 88. Genfer Autosalon erinnerte an einen grossen Weinliebhaber aus dem Gebiet des Lac Leman: an Jean-Pascal Delamuraz (1936 – 1998), Parmelins Waadtländer Vorgänger im Bundesrat, der 1996 den Salon eröffnete. Denn Delamuraz hatte diese «rondeur» an sich – jene Fähigkeit, die auch Guy Parmelin nachgesagt wird: einen Sinn für den Mittelweg, für den Ausgleich.
Parmelin, der Visionär
So war die erste Station auf dem «Mittelweg» des SVP-Bundesrats am Autosalon eine Art Hommage an Frankreich-Freund Delamuraz: Parmelin machte Halt bei Renault und setzte sich in ein Auto der Zukunft: in das Sechs-Plätzer-RoboTaxi EZ-GO («Easy Go»). Der Bundesrat demonstrierte beim Rundgang seine Vorliebe für die Zukunftstechnologie und für sparsame Fahrzeuge. Bei BMW freute er sich über die Tatsache, dass das «SBB Green Class»-Projekt fortgesetzt wird (siehe Kasten). Den Stand der Erdölvereinigung liess er hingegen nach einem kurzen Händedruck rechts liegen und tankte den gleich daneben stehenden Hyundai ix35 Fuel Cell mit Wasserstoff.
Vom 8. bis 18. März 2018 findet in den Palexpo-Hallen in Genf die 88. Autosalon Genf statt. Die wichtigsten Informationen rund um den Hallenplan, Tickets und Anreise gibt hier.
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Fahren muss es, nicht gross sein
Ansonsten zeigte der gross gewachsene Magistrat ein Herz für die Kleinen. «Auch in kleinen Autos gibts Platz für genügend Beinfreiheit, wenn sie gut konzipiert sind», sagte er zu BLICK nach den Sitzproben im Smart EQ Fortwo Cabrio und im nur 434 Kilogramm schweren Schweizer City-Elektro-Flitzer Microlino. Parmelins erstes Auto war auch ein kleines Auto: «Meine Eltern finanzierten mir einen Mazda-323-Vorführwagen.» Die Marke scheint Spuren hinterlassen zu haben, Parmelin fährt auch heute noch einen Mazda. «Ich habe keine Statussymbole nötig» begründet der VBS-Chef die bescheidene Wahl, dürfte er sich doch als Bundesrat gemäss Reglement eine Limousine für weit über 100'000 Franken auswählen. «Wichtig ist, dass ein Auto funktioniert, bei jedem Wetter und allen Strassenverhältnissen», so Parmelin. Den Blick für das Wesentliche verlor der Bundesrat während des gesamten Salon-Rundgangs nie, deshalb liess er sich auch von Fragen über die Boxen-Hostessen nicht irritieren: «Ich habe Autos angeschaut und keine Frauen.»
Bei seinem Zwischenstopp auf dem BMW-Stand erfährt Bundesrat Guy Parmelain aus erster Hand von SBB-CEO Andreas Meyer und BMW-Chef Kurt Egloff, dass das zukunftsweisende Projekt «SBB Green Class» fortgesetzt und bald weiteren Kunden in der Schweiz verfügbar gemacht wird. Was ist SBB Green Class? «Ein flexibles und verkehrsträgerübergreifendes Angebot für nachhaltige Mobilität», antwortet Kurt Egloff. Konkret: 100 Projektteilnehmern wurde für 12'200 Franken ein 1. Klasse GA der SBB (SwissPass) sowie ein rein elektrischer BMW i3 inklusive Wallbox zum Aufladen des Akkus zur Verfügung gestellt. «Darüber hinaus», ergänzt Meyer, «durften die Projektteilnehmer auch die Dienste lokaler Car- und Bike-Sharinganbieter in Anspruch nehmen.» Und weil das Pilotprojekt erfolgreich war, soll das Angebot nun auf einen grösseren Personenkreis ausgeweitet werden. Detailliertere Infos zum Angebot oder auch Preise wollen die CEOs von SBB und BMW am Autosalon noch nicht verraten und verweisen stattdessen auf eine im Frühling stattfindende Pressekonferenz.
Bei seinem Zwischenstopp auf dem BMW-Stand erfährt Bundesrat Guy Parmelain aus erster Hand von SBB-CEO Andreas Meyer und BMW-Chef Kurt Egloff, dass das zukunftsweisende Projekt «SBB Green Class» fortgesetzt und bald weiteren Kunden in der Schweiz verfügbar gemacht wird. Was ist SBB Green Class? «Ein flexibles und verkehrsträgerübergreifendes Angebot für nachhaltige Mobilität», antwortet Kurt Egloff. Konkret: 100 Projektteilnehmern wurde für 12'200 Franken ein 1. Klasse GA der SBB (SwissPass) sowie ein rein elektrischer BMW i3 inklusive Wallbox zum Aufladen des Akkus zur Verfügung gestellt. «Darüber hinaus», ergänzt Meyer, «durften die Projektteilnehmer auch die Dienste lokaler Car- und Bike-Sharinganbieter in Anspruch nehmen.» Und weil das Pilotprojekt erfolgreich war, soll das Angebot nun auf einen grösseren Personenkreis ausgeweitet werden. Detailliertere Infos zum Angebot oder auch Preise wollen die CEOs von SBB und BMW am Autosalon noch nicht verraten und verweisen stattdessen auf eine im Frühling stattfindende Pressekonferenz.