Zuletzt machte Renault mit seinem Ex-CEO Carlos Ghosn Schlagzeilen. Über drei Monate sass er in japanischer Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Vertrauensbruch im Amt. Am Mittwoch kam er nun frei – gegen Zahlung einer Kaution von umgerechnet 9,5 Millionen Franken und Auflagen wie Regeln zur Handy- und Computernutzung und einer Überwachungskamera an der Haustür.
Erster Auftritt des neuen Chefs
Doch Renaults Kurs legen längst andere fest. Zum Beispiel Designchef Laurens van den Acker, der den neuen Clio als erstes Modell der nächsten Renault-Generation enthüllt. Oder Gilles Normand, verantwortlich für die Elektrostrategie bei Renault. Und natürlich Thierry Bolloré, neuer CEO bei Renault. Bis Ende März sollen die internen Ermittlungen gegen seinen Vorgänger abgeschlossen sein. Aber: «Wir haben noch keine Verfehlungen gefunden», sagt Bolloré gegenüber Bloomberg.
Los gehts in China
Mit dem Zoe, meistverkauftes E-Auto der Schweiz 2018, gehörte Renault 2012 zu den Elektro-Pionieren. Verspielt die Marke jetzt den Vorsprung? «Nein. Im Herbst lancieren wir in China die Serienversion der Studie K-ZE mit 260 Kilometern Reichweite», sagt Normand. Warum in China? «Dort werden zwei Drittel aller E-Autos weltweit verkauft.» Vielleicht werde es später auch in Europa angeboten. Mit einer neuen Elektroplattform in Kooperation mit Nissan will Renault bis 2025 in über 80 Prozent aller Segmente ein Elektroauto anbieten.
Plug-in-Hybride für viele Modelle
Dazu kommen Plug-in-Hybride zum Laden an der Steckdose. «Auch im Clio», verrät Normand. Während andere Benzinmodelle nachträglich elektrifizieren, gehe Renault den anderen Weg: «Wir ergänzen einen Elektroantrieb mit 200 Volt Batteriespannung mit einem Benziner für mehr Reichweite.» In der Stadt soll der Plug-in-Clio zu 80 Prozent elektrisch unterwegs sein.