Bundesrat Alain Berset am Autosalon
«Ich brauche nicht jedes Jahr ein neues Auto»

Was für eine Ehre! Heute war Bundesrat Alain Berset zu Gast am Genfer Autosalon. Mit grossem Interesse bestaunte der Gesundheitsminister die Neuheiten und schwelgte in Autofahr-Erinnerungen.
Publiziert: 03.03.2016 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:45 Uhr
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Alain Berset schaut genau hin ...
Foto: Philippe Rossier
Katja Richard (Text) / Philippe Rossier (Fotos)

«Die Welt des Automobils ist auch eine Welt der Sinnlichkeit» – so poetisch eröffnete Alain Berset (43) den Automobilsalon in Genf. Bevor der Gesundheitsminister zur Verkehrspolitik kam, erinnerte er lieber an vergangene Zeiten; damals, als Teenager ihre Wände mit Postern vom Freiburger Formel-1-Piloten Jo Siffert (1936-71) vollklebten. Oder als 1966 und 1974 zwei Schweizer Fotografen den Pirelli-Kalender gestalteten.

Bundesrat Alain Berset am 86. Autosalon Genf
Foto: Philippe Rossier

Mit dem Fiat 127 in die Ferien

Die schönste Erinnerung ans Autofahren hat der Bundesrat aber aus seiner frühen Kindheit. «Wir fuhren mit unserem Fiat 127 in die Ferien. Er war nicht besonders gross, das Gepäck war hoch aufs Dach gebunden und zu viert war es recht eng, aber wunderschön.» Heute reist der Bundesrat mit seiner Familie komfortabler, in einem VW Sharan.

Auf seinem Rundgang durch den Autosalon interessierte er sich vor allem für neue Technologien, seien es hybrid-, elektro- oder Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge. «Man kann hier erleben, was für eine innovative Branche das ist», lobte Berset. Geduldig und mit echtem Interesse liess er sich neuartige Motoren erklären.

Bundesrat Alain Berset im Interview mit den Medien.
Foto: Philippe Rossier

 Holt sich Berset auch einen Tesla?

Auffallend lange hielt sich der Minister beim Stand von Tesla auf. Die Neugier auf das edle Elektrogefährt mit dem Bundesratskollegin Doris Leuthard (53) unterwegs ist, war offensichtlich. Berset nahm im neuen Siebenplätzer Model X mit Flügeltüren sogar Platz. Hat er bei all dem glänzenden Blech Lust auf eine Neuanschaffung bekommen? «Ich gehöre nicht zu den Leuten, die jedes Jahr ein neues Auto brauchen, ich bin zufrieden.»

Auch zur künftigen Finanzierung des Strassenverkehrs äussert sich der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Inneren am Autosalon.
Foto: Philippe Rossier

Thema «Milchkuh-Initiative»

Seinen Besuch an der grössten Publikumsveranstaltung der Schweiz mit bis zu 700'000 Besuchern nahm Berset zum Anlass, die «Milchkuh-Initiative» zu thematisieren. Sie verlangt, das sämtliche Einnahmen aus dem Strassenverkehr wieder vollständig der Strasse zugute kommen. «Das nimmt die Chance, das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zu halten», so Berset. Als gutes Beispiel für die Ergänzung erwähnte er mehrmals die angenommene Abstimmung zur zweiten Tunnelröhre am Gotthard kurz vor der Inbetriebnahme des Basistunnels der Bahn im Sommer.

Das hält Berset auch privat so, etwa wenn er mit seiner Familie in die Ferien fährt: «Letztes Jahr sind wir nach Frankreich aufs Land mit dem Auto gefahren, manchmal ist aber auch der Zug praktischer.»

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