SUV-Boom hin, Elektromobilität her – die wirklichen Stars und Publikumsmagnete sind auch am 88. Genfer Autosalon die atemberaubenden Supersportler. Das wissen auch die Hersteller. So sagt etwa Porsche-Boss Oliver Blume bei der Enthüllung des neuen, giftgrünen 911 GT3 RS, dem mit 520 PS und 312 km/h Spitze stärksten und schnellsten Sauger-Porsche der Geschichte: «In Genf wollen wir immer mit einem neuen Hochleistungs-Sportwagen dabei sein. Das ist Tradition – und dieser bleiben wir treu.»
Der grüne Porsche
Blume weiss aber auch, was die Gesellschaft sonst noch von einem modernen Sportwagenbauer erwartet, und hat deshalb als Überraschung zusätzlich die umweltfreundliche Elektro-Studie Mission E Cross Turismo nach Genf mitgebracht. Dieser SUV-artige E-Sportflitzer basiert auf der 2019 in Serie gehenden Elektroflunder Mission E, die dank 600 PS und 700 Nm Drehmoment in nur 3,5 Sekunden auf Tempo 100 flitzt und eine Reichweite von über 500 Kilometern schaffen soll.
Die Vielfalt von Aston Martin
Eine ähnliche Strategie wie Porsche fährt Aston Martin. Für die Freunde traditioneller Sportler präsentieren die Briten neben dem offenen DB11 Volante den neuen Vantage (samt GTE-Version) mit 510 PS, der in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 spurtet. Auch das Hypercar Valkyrie als radikaler Rennwagen AMR Pro mit über 1100 PS ist auf dem grösszügigen Stand (Aston profitiert von der Absage Opels) zu bestaunen. Zusätzlich überrascht Aston Martin mit der reinen Elektrostudie Lagonda Vision Concept – und lässt gleichzeitig die alte Submarke wieder aufleben.
Neben den renommierten Herstellern wie Ferrari oder Lamborghini begeistern in Genf aber auch unbekanntere Marken wie Zenvo aus Dänemark oder Rimac aus Kroatien mit ihren attraktiven Superflitzern! Hier die wichtigsten Details zu den heissen Sport-Schlitten:
Aston Martin Lagonda Vision Concept
E-Motor, Reichweite über 600 km, Marktstart 2021, Preis: k.A.
Ab 2021 baut Aston Martin unter dem Lagonda-Label vollelektrische Luxuslimousinen. Die hier in Genf zu sehende Ufo-ähnliche Studie ist für autonomes Fahren Level 4 konzipiert, beinhaltet im höchst luxuriösen Innenraum vier loungeartige Sessel und soll über 600 Kilometer weit stromern.
Ferrari 488 Pista
3,9-l-V8-Twinturbo, 720 PS, 0 bis 100 km/h in 2,9 s, Spitze über 340 km/h, Preis: k.A.
Der 488 Pista verfügt über den stärksten je von Ferrari für Strassenautos gebauten V8 und soll trotz Turbo spontan wie ein Sauger sein. Er wiegt mit 1280 Kilo 90 weniger als der 488 und ist ab Ende Jahr der Extremsportler der Palette, der zum Beispiel die GT-Porsches angreift.
Porsche Mission E Cross Turismo
E-Motor, über 600 PS, 0 bis 100 km/h in 3,5 s, Spitze 250 km/h, Preis: k.A.
Der nächstes Jahr startende E-Porsche Mission E ist noch nicht zu kaufen, da stellt Porsche dessen nächste Ausbaustufe vor. Dieser SUV im Style eines Panamera-Gran-Turismo-Geländekombis könnte etwa 2020 starten und soll in vier Minuten bis 100 der 400 Kilometer Reichweite laden.
Lamborghini Huracan Performante Spyder
5,2-l-V10-Sauger, 640 PS, 0 bis 100 km/h in 2,9 s, Spitze 325 km/h, Preis k.A.
Was dem Coupé gut tut, schadet dem Spyder nicht. Leistung rauf, Gewicht runter. Auch im Spyder sorgt die aktive Aerodynamik für Abtrieb und bläst bei der Spitze von 325 km/h dem Fahrer das Toupet vom Kopf, auf und neben der Rennstrecke.
McLaren Senna GTR
4,0-l-V8-Biturbo, 825 PS, Preis ca. 1,3 Mio. Franken plus Mwst.
Die auf 75 Exemplare limitierte Sonderserie Senna GTR leistet 825 PS und wiegt trocken unter 1,2 Tonnen. Strassenzulassung? Fehlanzeige! Angeboten bekommen den GTR zuerst Kunden, die schon einen Senna oder P1 geordert haben. Zum Wahnsinnspreis von einer Million Pfund plus Steuern.
Rimac Concept Two
4 E-Motoren, 1914 PS, 0 bis 100 km/h in 2,0 s, Spitze 412 km/h, Preis: k.A.
Das kroatische Concept Two von Rimac ist ein E-Sportler der Superlative: 4 E-Motoren (einer pro Rad) liefern fast 2000 PS und 2300 Nm. Nur 11,8 Sekunden vergehen bis Tempo 300, Topspeed: 412 km/h! Zwei Runden Nürburgring sollen unter Volllast dank 6 Kühlsystemen drinliegen. Reichweite: 650 km.
Zenvo TSR-S
5,8-l-V8-Biturbo, 1193 PS, 0 bis 100 km/h in 2,8 s, Spitze 325 km/h, Preis k.A.
So geht Supersport auf dänisch: Zenvo legt mit dem TSR-S das dritte Modell der Geschichte auf – und das hats in sich: Fast 1200 PS hämmern den Hypersportler in 6,8 s auf 200 km/h! Der mitschwenkende Riesenspoiler optimiert das Kurvenverhalten des auf 5 Stück pro Jahr limitierten TSR-S.