Aston Martin, Ferrari & Co.
PS-Monster in Genf

Auf dem Genfer Auto-Salon lassen es die Geschwindigkeitsgrössen der Branche wieder krachen. Auf der linken Spur wird gedrängelt wie schon lange nicht mehr.
Publiziert: 05.03.2015 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:28 Uhr
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Aston Martin Vantage GT3 Special
Von Wolfgang Gomoll

Seien wir doch mal ehrlich. Spritsparen ist super und hilft der Umwelt. Doch jeder, der nur ein bisschen Benzin im Blut hat, gerät bei PS-Kanonen, wie dem Aston Martin Vulcan in Verzückung.

Ein V12-Benziner mit über 800 PS lässt den Lava-Sportler über 350 km/h schnell fliegen. Dass die 100 km/h in knapp drei Sekunden geknackt werden, müsste eigentlich nicht erwähnt werden. Von dem für die Rennstrecke konzipierten Supersportler sollen 24 Stück gebaut werden. Trotz des Preises von knapp 2,5 Millionen Euro dürfte der Aston-Martin-Zweisitzer weggehen, wie warme Weggli.

Ihm zur Seite steht der Aston Martin Vantage GT3 Special Edition. Der Strassenrennwagen fällt mit seiner riesigen Carbon-Theke am Heck auf und wiegt 100 Kilogramm weniger als die «normale» Strassenversion. Der V12-Benziner Sechsliter-Benziner bringt es auf 600 PS.

Die Mega-Spoiler-Fraktion bekommt durch den Lamborghini Aventador LP 750-4 SV Verstärkung. Das Buchstabenkürzel steht, wie beim Vorgänger Murcielago auch, für Super Veloce. Im Klartext heisst das 750 PS statt 700 PS einen auffälligen Diffusor und die angesagte 100-Kilogramm Diät.

Dass sich Ferrari angesichts des Starterfeldes, das sich in den Palexpo-Hallen versammelt hat, nicht so leicht den Schneid abkaufen lässt, wird sofort klar, wenn man die roten Renner sieht, die im Scheinwerferlicht glänzen. Ob sich der legendäre Firmenchef Enzo Ferrari, den das Geräusch seiner Zwölfzylinder-Sauger in Wallung brachte, in Anbetracht des Ferrari 488 GTB im Grab herumdreht, ist nicht bekannt, darf aber angenommen werden. Dem Commentatore waren Zwölfzylinder-Saugmotoren heilig. Mit dem 488 GTB setzt die Sportwagenschmiede aus Maranello dem Downsizing-Trend an fort. Der rote Renner hat jetzt ein aufgeladenes 3.9-Liter-V8-Triebwerk mit 670 PS und galoppiert mit 330 km/h über die Strecke. Immerhin soll er rund ein Zehntel des Neupreises eines Ferrari FXX K kosten.

Schweden geht mit dem Koenigsegg Regera an den Start. Das Fünf-Liter-V8-Triebwerk wird von drei Elektromotoren unterstützt. Zwei sorgen für stärkeren Vortrieb, einer springt bei den Drehmoment-Schwächen des Achtzylinders ein. Alleine die Elektromotoren summieren sich auf 700 PS. Für die Energie sorgt eine 9,27-kWh-Batterie. Mit einer Systemleistung von mehr als 1500 PS wird aus dem Namen Regera Programm. Im Schwedischen heisst das nämlich so viel wie «herrschen». Die Fahrleistungen: Von null auf 400 km/h in weniger als 20 Sekunden.

Dagegen muten die 1'000 PS Leistung des Hybrid-Rennwagens McLaren P1 GTR fast schon armselig an. Die Rennversion dieses McLaren übertrifft die Strassenversion um rund 84 PS. Alleine der 3.8-Liter-V8 leistet 800 PS. Die Briten zeigen auch den McLaren 675 LT mit 675 PS und will so das Erbe des F1 GTR «Longtail» antreten. Die Produktion ist auf 500 Exemplare begrenzt.

Nicht ganz so brachial, wie die italienisch-britische Meute kommt der neue Audi R8 um die Ecke. Eigentlich ist die Ingolstädter Flunder ziemlich zahm. Beim Antrieb gibts Neuigkeiten: Das Mittelmotorkonzept wurde beibehalten, aber beim Allradantrieb verteilt jetzt eine Lamellen- statt Visco-Kupplung die Kraft. Der neue R8 wird in einer 540-PS- und einer 610-PS-Variante zu haben sein.

Die Schwaben haben mit dem Porsche 911er GT3 RS eine mehr als adäquate Fahrmaschine an den Genfersee gebracht. Mit 500 PS, einem Doppelkupplungsgetriebe, dem obligatorischen Riesenspoiler und der zu erwartenden Agilität ist der Brutalo 911er für den sportlichen Wettkampf gerüstet.

Die exotische Fraktion vertritt der spanische GTA Spano. Der Rochen aus Valencia hat 925 PS, was für eine Höchstgeschwindigkeit jenseits der 350 km/h gut sein soll.

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