Die für Elektroauto-Neulinge obligate Frage steht sofort im Raum: «Läuft der wirklich schon?» Der Mercedes EQC signalisiert mir auf den Displays zwar seine Fahrbereitschaft, nur fehlt die übliche Bestätigung via Gehörgang.
Doch schon ein leichter Druck aufs Gaspedal wischt jeden Zweifel weg: Der Motor des ersten voll elektrischen SUV von Mercedes läuft längst. Ich reihe mich in die Kolonne anderer Piloten ein, die eine exklusive Teststrecke nutzen dürfen: den Formel-E-Circuit in Bern. Fünf Stunden vor dem E-Prix mit grossen Stars wie Lokalmatador Sébastien Buemi gehört die abgesperrte Strecke uns ganz allein.
Wuchtiger Elektroantrieb
Klar, dass hier auf die Sicherheit geachtet wird. Schliesslich sitzt nicht Buemi im Cockpit, sondern ein Rennstrecken-Anfänger wie ich. Also Helm auf, nicht überholen, je ein Safety Car vor und hinter unserer EQC-Kolonne, höchstens 80 km/h.
Es geht los. Lautlos gleitet der Strom-Silberling in Richtung erste Kurve. Die Bremsen packen satt zu, doch der Hammer kommt nach dem Scheitelpunkt der Kurve: Das Drehmoment beim Rausfahren ist eine Wucht, die Beschleunigung umwerfend. Ich zische den Aargauerstalden runter in Richtung Bärengraben, da taucht schon der enge Kreisel auf. Wie die Rennprofis diese Stelle mit über 200 km/h ankommend meistern, ist mir ein Rätsel.
Mercedes nutzte am E-Prix in Bern die Gelegenheit, die Werbetrommel für den ab sofort bestell- und ab Herbst lieferbaren Elektro-SUV namens EQC zu rühren. Der erste nur als reiner Stromer entwickelte Mercedes wird von zwei E-Motoren, je einem an Vorder- und Hinterachse, mit zusammen 408 PS angetrieben. So gehts geräuschlos in 5,1 Sekunden auf Tempo 100. Die maximale Reichweite beträgt 417 Kilometer – im Alltag dürften es je nach Witterung eher 300 bis 350 Kilometer sein. Der aussen wie innen sofort als Mercedes erkennbare EQC kostet ab 84'900 Franken.
Mercedes nutzte am E-Prix in Bern die Gelegenheit, die Werbetrommel für den ab sofort bestell- und ab Herbst lieferbaren Elektro-SUV namens EQC zu rühren. Der erste nur als reiner Stromer entwickelte Mercedes wird von zwei E-Motoren, je einem an Vorder- und Hinterachse, mit zusammen 408 PS angetrieben. So gehts geräuschlos in 5,1 Sekunden auf Tempo 100. Die maximale Reichweite beträgt 417 Kilometer – im Alltag dürften es je nach Witterung eher 300 bis 350 Kilometer sein. Der aussen wie innen sofort als Mercedes erkennbare EQC kostet ab 84'900 Franken.
Fahren ohne Bremspedal
Ich hingegen erlebe schon bei 80 km/h einen doppelten Wow-Effekt. Einerseits wegen des Erlebnisses, die Berner Rennstrecke aus Fahrersicht zu sehen. Andererseits, weil ich staune, wie sportlich der wuchtige EQC gefahren werden kann. In jeder Runde fühle ich mich im Auto mehr zu Hause. Ich entdecke, dass mit den Lenkradpaddles der Rekuperationsgrad eingestellt werden kann – im Doppelminus kann stellenweise sogar aufs Bremspedal verzichtet werden, weil das Auto quasi alleine verzögert.
Viel zu schnell geht die «Track Time» vorüber: Die EQC-Armada überlässt den Stadtkurs wieder den Profis. Und ich weiss nun: Dieses Auto gehört eigentlich nicht auf die Rennstrecke, sondern als Komfortfahrzeug in den normalen Strassenverkehr.