Yousef Fittiani, der verrückte kuwaitische Porsche-Sammler
Porsche aus 1001 Nacht

Von Kindesbeinen an ist Yousef Fittiani (47) vom Porsche-Virus infiziert. Mittlerweile nennt er eine exquisite Porsche-Sammlung sein Eigen. Sein grösster Schatz ist ein gelber Porsche Carrera GT.
Publiziert: 13.11.2018 um 16:31 Uhr
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Porsche-Sammler Yousef Fittiani vor seinem Porsche Carrera GT.
Foto: Daniel Wollstein
Wolfgang Gomoll

Ein Blick auf die Baby-Strampler seiner Kids sagt alles über Yousef Fittianis Leidenschaft: Wo andere Frottéeanzüge kaufen, steckte Yousef seinen Nachwuchs (Omer und Ayda) in weisse Porsche-Rennanzüge. Der Kuwaiti liebt und lebt Porsche. Seinen ersten eigenen Porsche kaufte er sich schon als 19-jähriger Student in den USA – dank einer einträglichen Geschäftsidee. Yousef klapperte Auktionen ab, kaufte Autos und verhökerte diese gleich gewinnbringend weiter. Innert Kürze machte er rund 30'000 Dollar Gewinn, gab seinen Mazda RX-7 in Zahlung und kaufte sich ein weisses 944-Cabrio mit rotem Interieur. Dieses tauschte er ein Jahr später gegen einen korallroten Porsche 911 Carrera 2 ein.

Gelb ist gut für die Konturen

Nach abgeschlossenem IT-Studium kehrte Yousef in seine Heimat zurück und versorgt mittlerweile Krankenhäuser mit allen nötigen medizinischen Geräten. Die Geschäfte laufen gut. Und in der Porsche-Szene ist er aktiv: Er gründete mit anderen Sportwagen-Enthusiasten 2003 den Porsche-Club Kuwait und begann Porsches zu sammeln. Mittlerweile ist Yousefs Garage zur fix auf 22 Grad klimatisierten Schatzkammer geworden: Da stehen ein silbernes 911 Turbo Cabrio (996), ein gelber 911 GT3 RS, der ebenso aus dem Jahr 2007 stammt wie der weisse 911 GT3. Ein schwarzes 911 Cabrio (1989), eine Spyder-550-Replika und ein 911 GT2 (Typ 997 von 2008) in Speedgelb vervollständigen die Sammlung – fast.

Das Kronjuwel der Sammlung

Doch das Kronjuwel ist der gelbe Carrera GT. «Der einzige Porsche, den ich nicht neu gekauft habe», gibt Fittiani zu. Er kaufte ihn einem bekannten Rallyepiloten ab. Der GT trägt die Nummer 1112, stammt aus dem Jahre 2006 und hatte nur 5000 Kilometer auf dem Zähler. Auf die Frage, warum viele seiner Autos gelb sind, antwortet Fittiani: «Weil diese Farbe die Konturen der Autos am besten zur Geltung bringt.»

Eigener Schriftzug am Heck

Doch Yousef Fittiani ist ein Individualist und gibt seinen Autos gerne eine persönliche Note. So prangt etwa auf dem Heck des GT2 der Schriftzug «Fittiani CGT». Viele Plastik- und Aluteile, wie etwa die Verkleidung hinter den Scheibenwischern, hat er durch Sichtkarbon ersetzt. Hin und wieder führt Yousef sein 612-PS-Supersportwagen-Baby auf den nächtlichen Strassen Kuwaits aus. Damit der Sitzbezug nicht leidet, legt er immer ein Kissen mit dem Streckenverlauf der Nürburgring-Nordschleife (D) auf den Sitz.

Porsche, Frau und Kinder

«Ich war schon oft auf der Nordschleife – entsprechend geschmeidig bewegt Fittiani seinen Supersportler. Doch von den Fahrkünsten seiner Landsleute hält er nicht viel: «Niemand über- oder untersteuert so stark wie die Araber», sagt er schmunzelnd. Seine grösste Liebe ist neben seinen Porsches seine Familie – Frau Thekrayat und den Kids Omer und Ayda. Lässt Yousef seine Frau auch den GT2 fahren? «Ich dürfte jederzeit», antwortet sie, und ergänzt lachend: «Aber wenn dabei etwas mit dem Auto passieren würde, hätte ich wohl ein grösseres Problem.»

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