Nein, kein Scherz: McLaren verkauft den neuen Elva serienmässig tatsächlich ohne Windschutz- und Seitenscheiben. So wird der erste Radikal-Roadster der Sportwagenschmiede zum ultimativen Frischluft-Fahrzeug. Das passt, denn der Elva ist das jüngste Modell von McLarens Ultimate Series – den reinsten und extremsten Hyper-Supersportlern aus Woking (GB).
Der auf 399 Stück limitierte Elva soll die Extreme auf eine neue Stufe bringen, indem er «die ultimative Verbindung zwischen Fahrer, Auto und den Elementen herstellt», sagt McLaren-CEO Mike Flewitt. Damit die Insassen puren Fahrspass ohne Helm geniessen können, haben sich die Briten etwas einfallen lassen: das McLaren Active Air Management System (AAMS), den Windschutz aus Luft!
Eine Blase der Ruhe
Dafür wird Luft in der Front angesaugt und strömt vor dem Cockpit wieder aus. Durch einen diskreten Karbon-Windabweiser, der sich je nach Tempo bis zu 150 Millimeter anhebt, wird die Luft übers Cockpit geleitet und schafft um die Insassen eine «relative Blase der Ruhe», wie es McLaren nennt. Wem das trotzdem zu herb ist oder wer sich die Frisur nicht per Helm ruinieren will – der kann ohne Aufpreis dann doch eine Windschutzscheibe ordern.
Sollte man nicht, denn nur scheibenfrei verschmelzen Aussen- und Innendesign. Die Karbon-Aussenhaut fliesst optisch quasi in den Innenraum. Das ist am oberen Türende und dem Träger zwischen den «Höckern» zu sehen.
Outdoor à la McLaren
Da der Innenraum dem Wetter ausgesetzt ist, hat McLaren neues Leder entwickelt. Gegen Aufpreis gibts als atmungsaktives und synthetisches Innenmaterial Ultrafabric. Vierschichtig – aussen Schutz, innen Polster.
Der Name Elva geht auf den McLaren M1A von 1964 zurück. Der Sportwagen von Bruce McLaren startete beim Canadian Sports Car Grand Prix (Vorläufer des Can-American «Can-Am» Challenge Cup) und fuhr auf den dritten Platz. Trotzdem war er der schnellste Wagen auf der Strecke und brach sieben Rundenrekorde. Sofort wurde McLaren mit Wünschen nach Kundenautos überhäuft. Damit wären die sieben Mitarbeiter überfordert gewesen. Also schlug Frank Nichols vom Sportwagenhersteller Elva Cars in Sussex (GB) vor, Replika-Versionen zu bauen. 1964 wurde ein Vertrag unterzeichnet. Es entstand der McLaren-Elva M1A, der sich zum M1B und M1C entwickelte.
Der Name Elva geht auf den McLaren M1A von 1964 zurück. Der Sportwagen von Bruce McLaren startete beim Canadian Sports Car Grand Prix (Vorläufer des Can-American «Can-Am» Challenge Cup) und fuhr auf den dritten Platz. Trotzdem war er der schnellste Wagen auf der Strecke und brach sieben Rundenrekorde. Sofort wurde McLaren mit Wünschen nach Kundenautos überhäuft. Damit wären die sieben Mitarbeiter überfordert gewesen. Also schlug Frank Nichols vom Sportwagenhersteller Elva Cars in Sussex (GB) vor, Replika-Versionen zu bauen. 1964 wurde ein Vertrag unterzeichnet. Es entstand der McLaren-Elva M1A, der sich zum M1B und M1C entwickelte.
Obwohl der Elva serienmässig ohne Audiosystem kommt, hat McLaren ein optionales Soundsystem entwickelt – mit Lautsprechern, die, auch dies kein Scherz, speziell für den Ausseneinsatz bei der Marine entwickelt wurden.
Zwei Fragezeichen bleiben
Extrem wenig Auto angesichts des Preises von über 1,7 Millionen Franken? Zum Trost gibts Power: 815 PS (599 kW) und 800 Nm aus dem Vierliter-V8-Biturbo hinter den Sitzen. Jener stammt aus der gleichen Familie wie der V8 im McLaren Senna. Der Elva jagt in unter drei Sekunden auf Tempo 100 und in 6,7 Sekunden auf 200 km/h. Noch sind diese Sprintzeiten unbestätigt – aber dann wäre Elva schneller auf Tempo 200 als Senna. Und der Roadster soll der leichteste Strassen-McLaren werden, nur ist auch das noch unbestätigt. Aber die ersten Kunden erhalten ihre Fahrzeuge auch erst Ende nächsten Jahres.