Streitsüchtige Grossstädter? In den Regionen Zürich und Genf geht jeder 25. nach einer Verkehrsregelverletzung oder einem Verkehrsunfall vor Gericht. Damit liegt die Quote in diesen Ballungsgebieten um rund 50 Prozent höher als in den anderen fünf Schweizer Grossregionen. Erhoben hat die Zahlen der TCS aufgrund der im letzten Jahr eröffneten oder abgeschlossenen TCS-Rechtsschutzfälle in seiner ersten Ausgabe des Schweizer «Streitbarometers».
Männer die grösseren Streithähne
Das Streitbarometer zeigt zum Beispiel, dass für zwei Drittel aller Verkehrsstreitigkeiten vor Gericht Männer verantwortlich sind. Sie beanspruchen gemäss TCS-Streitbarometer doppelt so oft wie Frauen den Kadi. Besonders gross ist der Unterschied bei den Verkehrsregelverletzungen und den Verkehrsunfällen: drei Viertel dieser Gerichtsstreitigkeiten gehen aufs Konto von Männern. Warum, lässt sich aus der TCS-Studie leider nicht ableiten. Vielleicht der verletzte Stolz des doch stets so gut autofahrenden Männervolks?
Frauen streiten im Schnitt länger
Jedenfalls kosten die Streitereien der Männer vor Gericht durchschnittlich auch 25 Prozent mehr. Dies obwohl die Frauen länger als Männer streiten. So dauert im Durchschnitt ein Rechtsstreit bei Frauen fast einen Monat länger als bei den Vertretern des starken Geschlechts.
Ältere streiten weniger
Und was sich auch noch aus den TCS-Zahlen folgern lässt: Ältere sind oft nicht nur gelassener auf der Strasse unterwegs, sie streiten auch weniger oft vor Gericht. So ist die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen mit rund vier Streitfällen auf 100 Personen fast doppelt so oft in Verkehrsgerichtsfälle verstrickt wie die Altersgruppe der über 66-Jährigen. Vielleicht ein Ausdruck der oft zitierten Altersmilde? Auch das wiederum weiss der TCS-Streitbarometer nicht.