Superbremse aus dem 3D-Drucker
Bugatti druckt jetzt Titan-Bauteile

Dass 3D-Druckern die Zukunft gehört, beweist Bugatti. Der Supersportwagen-Hersteller druckt neu Bremssättel aus Titan.
Publiziert: 30.01.2018 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:55 Uhr
Andreas Engel

Als erster Serienhersteller der Welt verwendet Supersportwagen-Bauer Bugatti den Werkstoff Titan für Fahrzeugteile. Doch nicht genug der Innovation: Das Bauteil, ein 8-Kolben-Monoblock-Bremssattel, kommt dabei aus dem 3D-Drucker und ist mit seinen Massen (L/B/H = 41/21/13,6 cm) das grösste im 3D-Druckverfahren gefertigte Funktionsbauteil aus Titan überhaupt.

Diesen 8-Kolben-Monoblock-Bremssattel liess Bugatti in 3D drucken.
Foto: Werk

Schicht für Schicht

Der Bremssattel wird im Laser Zentrum Nord in Hamburg (D) gefertigt – der spezielle 3D-Drucker war zu Projektbeginn die weltweit grösste für Titan geeignete Anlage. Dabei wird Titanpulver Schicht für Schicht aufgetragen und über die vier Laser verschmolzen – insgesamt sind 2213 Schichten erforderlich! Der Druckvorgang dauert stolze 45 Stunden, ehe der Bremssattel per Wärmebehandlung verfestigt wird und die Funktionsflächen per Fräser bearbeitet werden. Dies dauert nochmals 11 Stunden.

Der Titan-Bremssattel von Bugatti ist das weltweit grösste funktionierende Bauteil aus einem 3D-Drucker.

Leichter und besser

Die Produktionszeit soll aber noch deutlich sinken. Und dennoch lohnt sich der Aufwand bereits: Im Gegensatz zu dem sonst verwendeten Alu verbessert sich die Zugfestigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion. Während das Bauteil aus Alu 4,9 Kilo auf die Waage bringt, wiegt der Titan-Bremssattel nur noch 2,9 Kilo. Die Praxistests für den Serieneinsatz sollen noch in den nächsten fünf Monaten starten.

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