Als erster Serienhersteller der Welt verwendet Supersportwagen-Bauer Bugatti den Werkstoff Titan für Fahrzeugteile. Doch nicht genug der Innovation: Das Bauteil, ein 8-Kolben-Monoblock-Bremssattel, kommt dabei aus dem 3D-Drucker und ist mit seinen Massen (L/B/H = 41/21/13,6 cm) das grösste im 3D-Druckverfahren gefertigte Funktionsbauteil aus Titan überhaupt.
Schicht für Schicht
Der Bremssattel wird im Laser Zentrum Nord in Hamburg (D) gefertigt – der spezielle 3D-Drucker war zu Projektbeginn die weltweit grösste für Titan geeignete Anlage. Dabei wird Titanpulver Schicht für Schicht aufgetragen und über die vier Laser verschmolzen – insgesamt sind 2213 Schichten erforderlich! Der Druckvorgang dauert stolze 45 Stunden, ehe der Bremssattel per Wärmebehandlung verfestigt wird und die Funktionsflächen per Fräser bearbeitet werden. Dies dauert nochmals 11 Stunden.
Leichter und besser
Die Produktionszeit soll aber noch deutlich sinken. Und dennoch lohnt sich der Aufwand bereits: Im Gegensatz zu dem sonst verwendeten Alu verbessert sich die Zugfestigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion. Während das Bauteil aus Alu 4,9 Kilo auf die Waage bringt, wiegt der Titan-Bremssattel nur noch 2,9 Kilo. Die Praxistests für den Serieneinsatz sollen noch in den nächsten fünf Monaten starten.