Frankreich: Party-Bus?
Wo dieses Schild steht, hält nicht etwa der nächste Partybus Richtung Ballermann – wo der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit dieser Tage ohnehin stark eingeschränkt wird. Das französische «Sauf Bus» bedeutet schlicht «ausser Busse» und zeigt Verkehrsteilnehmenden an, dass sie, im Gegensatz zu Bussen, hier nicht weiterfahren dürfen.
Grönland: Nur für echte Schlitten
Neben Autos und Schneemobilen gehören in Polarregionen wie Grönland auch Hundeschlitten zum typischen Strassenbild. Wenn deren Besitzerinnen beim nächsten Supermarkt Halt machen, benötigen die meterlangen Gespanne entsprechend Platz. Nur logisch, dass sie dafür eigene Parkplätze zugesprochen bekommen. Wer hier rücksichtslos mit seinem motorisierten Schlitten Halt macht und keinen Platz für die Hunde-Gespanne lässt, muss mit einer Busse rechnen.
Island: Kreuzende Taucher
Im Thingvellir-Nationalpark auf Island weist dieses Verkehrsschild Autofahrer auf die Strasse kreuzende Taucher hin. In einer Spalte zwischen eurasischer und amerikanischer Kontinentalplatte, die auf Island zusammenkommen, können Wasserratten zwischen den Kontinenten durch glasklares Wasser tauchen. Dafür müssen sie aber zuerst in Vollmontur diese Strasse überqueren.
Korea: Achtung, Smombies
Auf Smartphones starrende und wie Zombies umherwandelnde Menschen (daher das Kunstwort «Smombies») können im Strassenverkehr zur echten Gefahr für sich und andere werden, wenn sie mit gesenktem Blick über die nächste Kreuzung schlendern. Nicht nur in Südkorea weisen deshalb Schilder auf die Gefahren der kopflosen Smartphone-Nutzung hin. Auch in Deutschland gibt es bereits Schilder dieser Art. In Litauen droht Fussgängern gar eine Busse, wenn sie mit dem Handy in der Hand über die Strasse gehen.
Kanada: Schildkrötenwanderung
Acht Schildkrötenarten sind in der kanadischen Provinz Ontario beheimatet – die meisten davon sind stark bedroht. Besondere Vorsicht müssen Autofahrer dort zwischen Mai und September walten lassen, wenn die Tiere auf Wanderung gehen. Statistisch gesehen werden je nach Art bis zu 1500 Eier und fast 60 Jahre benötigt, um eine Schildkröte in der Natur zu ersetzen. Viele Jungtiere werden von anderen Tieren gefressen – oder von Autos überfahren.
Norwegen: Im Land der Trolle
In der nordischen Mythologie spielen Trolle eine grosse Rolle. Auch die berühmte Passstrasse Trollstigen verdankt ihren Namen den menschenähnlichen Lebewesen aus der Unterwelt, vor denen auf diesem Schild gewarnt wird. Die 1936 eröffnete Gebirgsstrasse schlängelt sich vom Iserdalen-Tal eindrucksvoll durch elf Haarnadelkurven hinauf auf die Passhöhe von 700 Metern. In Spitzenzeiten rollen über die meistbefahrene Touristenroute Norwegens bis zu 600'000 Fahrzeuge im Jahr. Angst vor Trollen müssen die Insassen dabei nicht haben: Die mystischen Wesen sollen sehr lärmempfindlich sein.
Ozeanien: Mini-Kängurus und Pinguine
Kängurus gelten als Nationaltiere Australiens. Eine bei uns weitgehend unbekannte Art sind die Bürstenkängurus (engl. Bettongs). Ihren Namen verdanken die Mini-Beuteltiere (max. 45 cm Länge) dem bürstenartigen Haarkamm am Schwanz. Früher waren sie über weite Teile Australiens verbreitet – heute sind sie vom Aussterben bedroht. Im Bundesstaat Queensland weisen Schilder zudem auf die ebenfalls gefährdeten Kasuare (engl. Cassowary) hin – die flugunfähigen Vögel sind dort streng geschützt. Im benachbarten Neuseeland sollten Automobilisten hingegen nach über Küstenstrassen watschelnden Pinguinen Ausschau halten – drei Arten sind dort einheimisch.
Österreich: Flinke Kellner
Von watschelnden Pinguinen Down Under gehen wir über zum wirbelnden Servicepersonal im Nachbarland Österreich. Im kleinen, von Touristen gefluteten Weltkulturerbe-Örtchen Hallstatt macht dieses Schild Autofahrer und Fussgänger auf plötzlich um die Ecke rennende Kellner im Salzkammergut aufmerksam. Auch auf dem Marktplatz der Hansestadt Anklam in Mecklenburg-Vorpommern warnt ein Schild vor «kreuzenden Kellnern». Autos sollten dort mit maximal 10 km/h über den Platz rollen.
Schweden: Auf zum Elchtest
Mit einem Elch sollte man sich wahrlich nicht anlegen – genau davor warnt dieses Schild in einem schwedischen Waldstück. Andere Verkehrszeichen weisen in Schweden auch auf sich paarende Elche hin, die sich im Liebesrausch mitten auf der Strasse ihren Gefühlen hingeben. Lange warten müssen Autofahrer indes nicht, sollten sie wirklich auf die kopulierenden Wildtiere treffen: Bereits nach wenigen Sekunden ist die Paarung abgeschlossen. Doch auch wenn kein Schild auf die Tiere hinweist, sollten Autofahrer achtsam sein: In Schweden wird jeder fünfte Unfall von einem auf der Strasse stehenden Elch verursacht.
Südafrika: Achtung, Dickhäuter!
Elefanten sind nach wie vor in einigen Teilen Afrikas südlich der Sahara verbreitet. Entsprechend häufig weisen Schilder am Strassenrand auf die Dickhäuter hin. Die an sich friedfertigen Tiere können ein aggressives Verhalten an den Tag legen – etwa wenn sie ihren Nachwuchs in Gefahr sehen oder bereits schlechte Erfahrungen mit der menschlichen Spezies gemacht haben. Ihr gutes Gedächtnis ist für die grössten Landsäugetiere des Planeten überlebenswichtig: Im Laufe ihres langen Lebens können sich Elefanten dadurch merken, wo sich die nächste Wasserstelle befindet.
Zypern: Langsame Rentner
Von älteren Menschen geht zumeist keine Gefahr aus. Vielmehr soll dieses Schild auf Zypern Autofahrer darauf aufmerksam machen, besondere Rücksicht auf Rentnerinnen und Rentner zu nehmen. Ähnliche Schilder sind auch aus Grossbritannien oder den Cayman-Inseln in der Karibik bekannt, wo viele ältere Menschen ihren Lebensabend verbringen. Kritiker bemängeln jedoch, dass das Schild auch diskriminierend auf ältere Mitmenschen wirken kann.