Patti Forest Baumgartner aus Finley Point im Nordwesten des US-Bundesstaats Montana will eigentlich nur die Zeit mit ihren Enkeln geniessen. Doch als verantwortungsbewusste Oma kann sie ihre Grosskinder nicht einladen, weil die Autofahrer zu schnell durch die Gemeinde blochen.
Nicht einmal sie selbst würde sich auf dieser Strasse auf ihr Fahrrad wagen, geschweige denn Kinder, sagte Baumgartner gegenüber den regionalen Fernsehsendern. Und weil sich laut Baumgartner auch andere Anwohner an den Rasern störten, ergriff die besorgte Grossmutter kurzerhand die Initiative.
Föhn-Laser
Baumgartner stellte einen Gartenstuhl an den Strassenrand und setzte sich mit einem dampfenden Kaffee in der rechten und einem Föhn in der linken Hand hin. Obwohl sie nicht nach einer Polizistin aussah und der Föhn keinerlei Ähnlichkeit mit einer Laserpistole zur Geschwindigkeitsmessung hatte, zeigte die Aktion Wirkung! Die Autofahrer konnten beim Vorbeifahren den Föhn auf die Schnelle nicht als solchen erkennen. Also lupften sie den Gasfuss oder bremsten sogar.
Neues Ehrenamt
Auch die Montana Highway-Polizei erfuhr von der Föhn-Laserpistole in Finley Point – und stellte nicht etwa eine Busse aus. Trooper Noah Pesola zeigte stattdessen sogar seine Wertschätzung für die Aktion, indem er Patti Baumgartner kurzerhand zum «Trooper ehrenhalber» ernannte; allerdings natürlich nur inoffiziell.
Nur: Die Wirkung der Aktion dürfte mit der nationalen Aufmerksamkeit, die Patti Baumgartner durch Fernsehbeiträge erhalten hat, wohl schnell wieder verpuffen. Aber vielleicht handelt jetzt ja die Gemeinde.