Porsche Design Tower in Miami
Turm der Luxusträume

In Miami hat Porsche Design das erste Hochhaus der Firmengeschichte eröffnet. Genauso beeindruckend wie das Gebäude war auch die Eröffnungszeremonie. SonntagsBlick war dabei.
Publiziert: 02.04.2017 um 23:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:15 Uhr
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Porsche Design Tower
Foto: Werk
Andreas Engel

Beats wummern, Margarita-Gläser klirren, braungebrannte Körper räkeln sich bei 26 Grad am Strand: Es ist Spring Break in Miami, Florida, USA. Die Studentensause hat die Gegend um den berühmten Ocean Drive in South Beach fest im Griff. Eine weitaus exklusivere Party findet allerdings rund zehn Meilen weiter nördlich, in Sunny Isles Beach, statt. Luxuslimousinen stehen Stossstange an Stossstange, die dreispurige Collins Avenue versinkt im Verkehrschaos. Der Grund: Gil Dezer hat geladen, millionenschwerer Immobilienmogul und CEO von Dezer Development. Dezer hat auch schon etliche Luxushotels für US-Präsident Donald Trump in Miami realisiert. Heute findet das grosse Eröffnungsfest für sein neuestes Projekt statt: Den weltweit ersten Porsche Design Tower.

Neues Wahrzeichen

«Bereits 2006 plante Porsche Design ein ähnliches Gebäude in Dubai, dessen Bau wegen der Finanzkrise gescheitert ist», erklärt uns Roland Heiler, Designchef der Porsche-Tochter. Stattdessen habe sich Gil Dezer gemeldet. «Für uns als Namens- und Ideengeber war es entscheidend, einen Partner an unserer Seite zu haben, der unsere Ideen auch entwickeln und umsetzen kann.» Die Zielvorgaben waren enorm: Das 60-stöckige Gebäude sollte nicht nur äusserlich eine enorme Strahlkraft haben und bereits aus der Entfernung als neues Wahrzeichen der US-Metropole wahrgenommen werden, sondern auch innen der Ästhetik der Sportwagenmarke entsprechen.

Der dunkle Porsche Design Tower ist schon von weitem zu erkennen und soll das neue Wahrzeichen von Miami sein.
Foto: Werk

Bei der luxusverwöhnten Kundschaft, welche die Wohnungen zumeist als Ferien- oder Zweitappartements nutzen dürfte, hat der Tower offenbar voll ins Schwarze getroffen: 126 der 132 Appartements, die sich über bis zu vier Stockwerke auf 450 bis 1800 Quadratmetern erstrecken, sind verkauft – und das bei Preisen zwischen 6,3 und 32,5 Millionen Dollar!

Der Dezervator

Die 700 geladenen Gäste strömen in den Eingangsbereich des Porsche Design Towers. Spätestens beim ersten Schluck aus dem zur Begrüssung gereichten Champagnerglas fallen ihre Blicke auf das Herzstück des Gebäudes. Der Dezervator genannte Autolift ist der erste seiner Art weltweit. Drei Autos können über die drei Portale gleichzeitig transportiert werden – aus der Tiefgarage bis vor die Haustür der Luxusappartements. Der Vorgang, bei dem das Auto von einem Schlitten in den Aufzug gezogen wird und danach rasant nach oben zischt, dauert bis ins oberste Penthouse nur rund drei Minuten. Dort müssen die Bewohner nur aussteigen und können vom Wohnzimmer aus stets ihr Fahrzeug bestaunen.

Ein Lift bringt die Wohnungsbesitzer mit ihrem Auto von der Tiefgarage vor ihr Zuhause.
Foto: Werk

«Das Auto sollte eine spezielle Behandlung erfahren und nicht einfach in einer grauen Tiefgarage stehen», erklärt Porsche-Design-CEO Jan Becker die Idee: «Der Aufzug bietet ausserdem ein hohes Mass an Diskretion. Die Bewohner des Towers müssen keine öffentlichen Räume passieren, sondern können direkt vor ihrer Wohnungstür aussteigen. Das schätzen sie.» So beeindruckend der Aufzug, so schwierig gestaltete sich seine Umsetzung, sagt Becker: «Es gab schliesslich für die Behörden keinerlei Grundlagen, wie sie so einen Autolift genehmigen sollen.»

Hollywood lässt grüssen

Die Party am Oceanfront-Pool kommt derweil zu ihrem Höhepunkt. Nach der Begrüssungsrede bitten Heiler und Becker Entwickler Gil Dezer auf die Bühne. Dieser will den «bedeutenden Moment» natürlich gebührend feiern. Nach einem halben Dutzend Fallschirmspringern, die sich vom gut 200 Meter hohen Tower hiunterstürzen, und einem gigantischen Feuerwerk stürmt Superstar Alicia Keys die Bühne. In der kreischenden Menge müssen wir an die Spring-Break-Party denken: Vielleicht träumt auch der eine oder andere Student vom Luxusappartement im Porsche Design Tower. Wer weiss? Wir wissen leider schon: Für uns bleibts ein Traum.

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