Kein Mercedes soll mehr über die Fifth Avenue in New York rollen! So polterte US-Präsident Donald Trump im April beim Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Vor 30 Jahren lag Trump die eigene Auto-Industrie jedoch noch nicht so sehr am Herzen. So kaufte er sich am 15. Juli 1987 doch einen Mercedes 560 SL Cabrio für 60'000 Dollar (damals rund 90'000 Franken). Zwar nicht für sich, sondern für seine damalige Frau Ivana – angeblich als Weihnachtsgeschenk.
Kaum bewegt
Doch allzu gross kann die Freude Ivanas am Geschenk ihres Göttergatten nicht gewesen sein. Sechs Jahres später und nur ein Jahr nach der Scheidung verscherbelte sie 1993 den 231 PS starken Mercedes-Roadster mit gerade mal 11'000 Meilen (knapp 18'000 Kilometer) auf dem Zähler. Die meiste Zeit stand der 560 SL mit dem Kennzeichen «Ivana 1» wohl in einer Tiefgarage in Palm Beach, Florida.
Das grosse Geschäft?
Auch danach wurde der Trump-Mercedes nicht oft bewegt. Selbst heute sind immer noch weniger als 12'000 Meilen auf dem Zähler. Vor fünf Jahren erhielt Bariz Baz, Juniorchef von Baz Dreamcars in Waghäusel bei Hockenheim (D), einen Tipp von einem Freund und fand die Trouvaille bei einem Gebrauchtwagenhändler in Florida. Natürlich witterte er das grosse Geschäft. Schliesslich brachte der VW Golf von Josef Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., umgerechnet auch über 210'000 Franken ein. Und der Land Rover des ehemaligen britischen Premierministers Winston Churchill wurde für umgerechnet rund 190'000 Franken versteigert.
Überschätzter Promifaktor
So investierte Bariz knapp 45'000 Franken, um den Roadster von Donald Trump zu kaufen und nach Deutschland zu importieren. Obwohl der 560 SL in einem Top-Zustand war, erhielt er eine intensive Verjüngungskur und ist jetzt im Zustand eines Jahreswagens. Trotzdem sitzt Bariz seit fünf Jahren auf dem roten Roadster. Keiner ist bereit, den hohen Preis für den 560 SL des US-Präsidenten zu bezahlen, dessen Wert Bariz auch ohne den bekannten Vorbesitzer auf 90'000 Franken schätzt. Es macht daher ganz den Anschein, als kann Trumps Promifaktor nicht ganz mit jenem des Papstes mithalten…