Echte Fans lassen sich von Wüsten, Urwäldern oder gar einem Ozean nicht aufhalten, um an den Wörthersee zum GTI-Treffen zu fahren. Eine Gruppe Südafrikaner hat sich vom Kap der guten Hoffnung nach Österreich aufgemacht und stoppte davor noch in der Autostadt in Wolfsburg und im Porsche-Museum in Stuttgart. Remele aus Chicago (USA) verlud seinen VW Golf in Rhode Island gar auf ein Schiff, holte ihn in den Niederlanden wieder ab und fuhr dann an den Wörthersee. Da hatten die beiden hübschen Bernerinnen eine etwas kürzere Anreise.
Geschlossene Gesellschaft öffnet sich
Die Begeisterung fürs GTI-Treffen ist ungebrochen, obwohl der VW-Konzern den Fan-Event in den vergangenen Jahren teilweise für seine eigenen Ziele zweckentfremdet und kommerzialisiert hat. So nutzten auch die Konzernmarken Audi, Seat und Skoda den Wörthersee für Auftritte. Die Stände selbst waren aber eine geschlossene Gesellschaft für VIPs rund um die Konzernlenker Ferdinand Piëch und Martin Winterkorn. Wie diese beiden Topmanager gehört inzwischen aber auch der sterile VW-Stand am GTI-Treffen zur Vergangenheit.
Näher an den Fans
Jetzt promenieren die VW-Jünger wieder durch die mit viel Herzblut hergerichteten und zur Schau gestellten Lieblinge der VW-Fans , fachsimpeln und staunen! «Coole Nummer!», raunt ein junger Mann, als er den 625 PS starken VW Golf Pikes Peak mit den zwei riesigen Löchern mit Ventilatoren im Heck sieht. Ein graublauer Golf III beeindruckt mit originaler Käfer-Technik. Immer noch abgesperrt, aber nicht minder gefragt ist die seriennahe Studie der Strassenversion des Golf GTI TCR. Der Alltagssportler leistet 290 PS und ist bis zu 264 km/h schnell.
Liebevoll herausgeputzt
Weitere Schönheiten sind ein Golf I Cabrio, dessen Motor mit aufwendigen Chrom- und Goldüberzügen veredelt wurde. Unter der Kofferraumhaube eines VW Käfers versteckt sich «Herbi's Schnapsbar». Und andere haben ihren auf dem Golf basierenden Caddy vom biederen Minilaster in einen heissen Pickup verwandelt. Natürlich zieht der Autocorso unter anerkennenden Blicken durchs Festgelände. Gleichzeitig heizt Volksmusiker Andreas Gabalier auf der Bühne den Fans ein und auf dem traditionellen Gummi-Platz quietschen und platzen die Reifen.